Bayer-Monsanto: US-Berufungsgericht bestätigt Krebsgefahr durch Glyphosat

Monsanto Roundup Krebserregend © defotoberg/Shutterstock - Montage: Rettet den Regenwald

23.10.2018

Schwerer juristischer Rückschlag für den Chemiekonzern Bayer-Monsanto. Ein US-Gericht bestätigt ein Urteil vom August, wonach Glyphosat-haltige Herbizide wie Roundup und Ranger Pro für die schwere Krebserkrankung eines Mannes verantwortlich sind. Der Kurs der Bayer-Aktien bricht um fast 10% ein. In den USA laufen 8.700 weitere Klagen wegen möglicher Erkrankungen durch Glyphosat.

Das Höchste Gericht von Kalifornien hat gestern ein von Bayer angestrengtes neues Gerichtsverfahren abgelehnt und damit ein Urteil vom August bekräftigt, wonach das Monsanto-Gift verantwortlich ist für die Krebserkrankung von Dewayne Johnson. Als Hausmeister hatte er an Schulen jahrelang Glyphosat-haltige Herbizide versprüht. Der unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankte Mann macht dafür die Spritzmittel wie Roundup und Ranger Pro verantwortlich.

Die Jury hatte es nicht nur als erwiesen angesehen, dass Bayer-Monsantos Herbizide Krebs verursachen, sondern auch, dass der Hersteller vor den Risiken nicht ausreichend gewarnt und dabei sogar vorsätzlich gehandelt habe. Der Konzern habe immer damit geworben, dass die Spritzmittel sicher und für Menschen ungefährlich seien.

Allerdings soll die von einem Geschworenengericht ursprünglich zugesprochene Schadensersatzsumme von 289 Millionen Dollar verringert werden. Die Höhe des Strafschadens ist gesetzlich begrenzt, erklärte Richterin Suzanne Bolanos. Die kalifornische Verfassung erlaube nicht die Johnson ursprünglich zugesprochene Summe. Sollten die Anwälte des Klägers zustimmen, will sie die von Bayer-Monsanto zu leistenden Straf- und Entschädigungszahlungen auf insgesamt 78 Millionen Dollar reduzieren.

Bayer bezeichnete in einer Stellungnahme das Urteil als Schritt in die richtige Richtung und kündigte an, die Entscheidung vor dem Berufungsgericht in Kalifornien anzufechten. Allein in den USA laufen mindestens 8.700 weitere Klagen wegen möglicher Erkrankungen durch Glyphosat gegen Bayer-Monsanto. 

In Deutschland haben die großen Baumarktketten inzwischen Herbizide auf Glyphosatbasis freiwillig aus dem Sortiment genommen, berichten Greenpeace und Utopia.

Weitere Informationen auf Englisch:

https://www.cnbc.com/2018/10/23/reuters-america-update-2-u-s-judge-affirms-monsanto-weed-killer-verdict-slashes-damages.html

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!