RegenwaldReport 02/2002
Deutsche Bank: Kredite zur Regenwaldzerstörung
Die 285.000 Aktionäre der Deutschen Bank werden sich verwundert die Augen gerieben haben. Vor wenigen Tagen erhielten sie mit der Einladung zur Hauptversammlung am 22. Mai 2002 auch Informationen über die Zerstörung der Regenwälder auf Sumatra – und was ihre Bank damit zu tun hat. Der Grund: Auf Empfehlung von Rettet den Regenwald hat der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre in einem Gegenantrag (siehe rechts) thematisiert, dass sich die Deutsche Bank über ihre Kreditvergabe mitschuldig an der Vernichtung der letzten Urwälder auf der indonesischen Insel macht. Das Frankfurter Geldinstitut hat dort den Konzern Asian Pulp and Paper (APP) mit millionenschweren Finanzspritzen gestützt. APP werden unter anderem illegaler Holzeinschlag in großem Stil, schlimme Umweltverwüstungen und schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Rettet den Regenwald fordert dazu konkrete Informationen auf der Hauptversammlung. Obwohl mittlerweile in verschiedenen Studien nachgewiesen wurde, dass die Papier- und Zellstoffproduktion katastrophale Auswirkungen insbesondere für Indonesiens Regenwälder hat, gibt es Pläne für eine weitere Expansion. In Süd- Kalimantan auf der Insel Borneo plant ein privates Konsortium den Bau einer neuen, 1,2 Milliarden USDollar teuren Papierfabrik. Betreiber soll angeblich das Unternehmen Poh Lian Holdings aus Singapur sein. Das Kapital stammt unter anderem von Banken aus Deutschland, Finnland, Japan, Schweden, den Niederlanden und den USA. Die Fabrik soll eine Jahreskapazität von 600.000 Tonnen haben. Ihren Protest richten Sie bitte an: Deutsche Bank Leitung Presseabteilung Herrn Dierk Hartwig Frankfurt/Main Fax: 069 - 910 - 334 22