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RegenwaldReport 04/2005

Erfolge

traßenbau vorerst gestoppt Atempause für Ecuadors Yasuni-Nationalpark Riesenerfolg für die internationale Regenwald-Bewegung und die Huaorani-Indianer: Die ecuadorianische Regierung hat nach heftigen, weltweiten Protesten den geplanten Bau einer Ölstraße in den Yasuni-Park vorerst gestoppt. Die Huaorani aus dem ecuadorianischen Amazonas hatten Mitte 2005 mit einem Protestmarsch nach Quito ihre Forderung untermauert, in den nächsten zehn Jahren sämtliche Ölarbeiten im Yasuni-Nationalpark einzustellen. Der Yasuni-Park gehört zu den artenreichsten Gebieten der Welt und wurde 1989 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Gegen den Widerstand von etwa 2.500 Huaoranis, die im Park leben, wollte der brasilianische Multi Petrobras eine Zugangsstraße zu Ölfeldern im Nationalpark bauen. Petrobras hält mit 15 Prozent die drittmeisten Anteile an dem Ölkonsortium OCP, das die „WestLB-Pipeline“ in Ecuador betreibt. Rettet den Regenwald hatte 5.000 Dollar Soforthilfe für die Huaorani zur Verfügung gestellt und den Protestmarsch mit finanziert. Die Regierung will jetzt mit den indigenen Bewohnern des Nationalparks über die Straße verhandeln. Regenwald auf Hawaii gerettet 20 Jahre Kampf erfolgreich Vor fast 20 Jahren wurde Palikapu Dedman mit rund einem Dutzend weiterer Personen verhaftet, weil er gegen ein geothermisches Kraftwerk im größten Regenwaldgebiet auf Hawaii protestiert hatte. Jetzt wurde den Ureinwohnern im Wao-Kele-Wald endgültig das Recht zugesprochen, in dem von ihnen seit Generationen genutzten Wald weiter traditionell zu leben. Damit ist auch sichergestellt, dass die traditionellen Bewohner ihre religiösen und kulturellen Riten in Zukunft ungestört ausüben können und der Regenwald nicht einem Energieprojekt geopfert wird. Holzbaron hinter Gittern Lichtblick für Sumatras Wälder Die Staatsanwaltschaft im indonesischen Nord-Sumatra hat den Holzbaron Daulat L. Sitorus verhaftet, weil der Chef des Unternehmens PT Torganda ein geschütztes Stück Regenwald in eine Plantage umgewandelt haben soll. Ihm wird vorgeworfen, eine 30.000 Hektar große Regenwaldfläche abgeholzt und anschließend dort eine Ölpalm-Plantage angelegt zu haben. Illegaler Holzeinschlag gehört in Indonesien zum Alltag. Die Verhaftung eines wichtigen Holzbarons bedeutet womöglich eine Wende in der Regierungspolitik gegenüber solchen illegalen Praktiken. In der Vergangenheit waren sogar häufig Regierungsstellen in illegalen Einschlag verstrickt. Gericht gibt Land zurück Späte Wiedergutmachung für brasilianische Indianer Ein brasilianisches Berufungsgericht hat jetzt entschieden, dass die Guarani-Indianer ihr Land zurückerhalten müssen, von dem sie vor rund 30 Jahren von weißen Großgrundbesitzern vertrieben worden waren. In Brasilien leben rund 30.000 Guarani- Indianer im Grenzgebiet zu Paraguay und Bolivien. Die Guarani gehörten zu den ersten Ureinwohnern, die Kontakte zu Weißen hatten, nachdem diese nach Südamerika eingedrungen waren. Die Guarani sind in der Vergangenheit gnadenlos von Weißen ausgebeutet worden, die ihnen fast ihr komplettes Land gestohlen haben. Tausende von ihnen leben seitdem auf kleinen Grundstücken und können sich nicht mehr wie früher durch Fischfang, Jagd und Ackerwirtschaft ernähren. Stattdessen müssen sie als billige Arbeitskräfte auf Viehfarmen und Plantagen arbeiten. Als Folge ihrer verzweifelten Situation haben sich zwischen 1986 und heute 320 Guarani das Leben genommen. Das jetzt gesprochene Gerichtsurteil ist ein wichtiger Sieg für die Guarani, weil jetzt die offizielle Anerkennung und der Schutz ihrer Ländereien beginnen kann.

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