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Regenwald Report 03/2012

Palmölplantagen zerstören die Regenwälder

Biodiesel aus Peru

Wenn es nach den Politikern in Peru und der EU geht, sind diese Plantagen nur der AnfangWenn es nach den Politikern in Peru und der EU geht, sind diese Plantagen nur der
Anfang

Unser kleines Flugzeug schwankt bedrohlich im Wind. In 300 Metern Höhe überfliegen wir das ganze Ausmaß der Zerstörung. Mitten in den Amazonas-Regenwald wurden riesige quadratische Flächen geschlagen. Ein Schachbrett aus braunen und grünen Feldern, auf denen bereits die ersten Palmöl-Setzlinge sprießen.

„Das nationale Agrarministerium hat der Romero-Gruppe den Regenwald überlassen, um ihn in Palmöl-Plantagen umzuwandeln“, empört sich Marisol Ramirez von der Landwirtschaftsbehörde der Region San Martin. „So etwas wollen wir hier nicht. Die Bevölkerung und unsere Regionalregierung lehnen das entschieden ab. Die Region soll sich entwickeln, aber unter Respektierung der Natur und der hier lebenden Menschen.“

Europa und Peru wollen einen Freihandelsvertrag für Palmöl abschließen

Die Romero-Gruppe ist einer der größten Konzerne Perus. 2007 hat die Zentralregierung in Lima dem Unter-nehmen 10.000 Hektar Wald überschrieben. In der Nähe der Gemeinde Barranquita sollen Palmöl-Monokulturen wachsen, um aus dem Öl der Pflanze Agrodiesel herzustellen. Das bestätigte uns ein Mitarbeiter des Unternehmens auf einer Agrar-Messe. Gemeindepfarrer Bartolini klagt an, dass die Entscheidung der Zentralregierung „illegal und eine Frucht der Korruption im Landwirtschaftsministerium ist“.

Pfarrer Bartolini unterstützt die Gemeinde im Kampf gegen PalmölPfarrer Bartolini unterstützt die
Gemeinde im Kampf gegen Palmöl

Die Menschen in Barranquita leiden nicht nur unter der Zerstörung ihrer Regenwälder. Der intensive Einsatz von Chemikalien auf den Plantagen vergiftet außerdem die Gewässer und Böden der Region. Herkömmliche Landwirtschaft als Lebensgrundlage ist für die Bauern kaum noch möglich. 

Für die peruanische Regierung und die EU ist die Palmöl-Plantage in Barranquita erst der Anfang. Dem Pilotprojekt sollen weitere folgen, wenn die EU und die Mitgliedsländer Ende dieses Jahres einem Freihandelsabkommen mit Peru zustimmen. Der Handelsvertrag sieht den zollfreien Import von peruanischem Palmöl für den europäischen Markt vor. Ein Anreiz, den Anbau von Palmöl großflächig auszuweiten. In Peru gedeihen Ölpalmen nur in der Amazonasregion – dort, wo der Regenwald steht. „Wir wehren uns dagegen, dass Firmen unsere Wälder zerstören. Es betrifft uns alle – Familien, Gemeinde und Bauern“, sagt José vom Widerstandskomitée. „Früher nutzten wir die Wälder als Lebensgrundlage, jetzt hat sich alles verändert.“

 

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Stichwort: Palmöl Peru

 

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