Regenwald Report 04/2012
Stück für Stück retten wir den Bergregenwald
„Dank der Spenden von Rettet den Regenwald konnten wir schon 3.000 Hektar Bergregenwald kaufen“, erklärt Silvia Quilumbango von der umweltgruppe DECOIN. „Die geschützten Gemeindewälder sind unsere Zukunft. Sie geben uns neue Arbeitsmöglichkeiten und helfen uns, die Bergbaufirmen fernzuhalten. Deshalb kämpfen wir weiter.“
Nördlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito liegt der Intag. Das weitläufige Flusstal ist von den Gebirgszügen der Anden und Vulkanen umgeben. An den Berghängen erstreckt sich eine Vielzahl verschiedener Klima- und Vegetationszonen – vom tropischen Regenwald in den Tieflagen bis zur Schneegrenze am Gipfel des 5.000 m hohen Cotacachi-Vulkans.
Während die Tallagen meist gerodet sind und von den Einwohnern landwirtschaftlich genutzt werden, sind viele Hänge noch bewaldet. Hier liegt auch der Bergregenwald, den die Menschen zusammen mit Rettet den Regenwald erhalten wollen. Er ist der Lebensraum von Brillenbär, Puma und Tapir – und Tausenden anderer Tier- und Pflanzenarten.
Die Menschen werden nicht hinnehmen, dass Kupferabbau ihre Heimat zerstört
Die Natur im Intag und die Menschen sind akut bedroht. Unter den tropischen Bergregenwäldern liegen reiche Bodenschätze, vor allem Kupfer und Gold. Bergbaukonzerne wollen sie schon seit Jahren ausbeuten. Die Einwohner kämpfen erbittert dagegen. Das kleine Dorf Junin ist der Brennpunkt des Widerstands. Es soll so wie die Nachbardörfer Platz machen für einen gewaltigen Tagebau.
Um an das Kupfererz tief im Boden zu gelangen, werden riesige Löcher in die Hänge des Toisan-Gebirges gerissen. Dafür müssen Millionen Tonnen Erdreich und Gestein abgetragen und die Flüsse umgeleitet werden. Dämme sollen Seen mit den hochgiftigen Minenabwässern aufstauen. Menschen, Tiere und Pflanzen würden für immer ihre Heimat verlieren.
Bisher sind die Bergbau-Konzerne am Widerstand der Einwohner gescheitert. Unterstützt werden sie dabei von der Umweltgruppe DECOIN (Defensa y Conservación Ecológica del Intag) und Rettet den Regenwald: Der japanische Bishimetal-Konzern und die US-amerikanischen Gesellschaften Ascendant Copper und Mesa Copper Corporation mussten aufgeben. Nun hat die ecuadorianische Regierung die Konzession an den chilenischen Kupferkonzern Codelco vergeben.
Der Kampf für den Erhalt der Natur im Intag geht also weiter. Der Kauf von Bergregenwald ist ein wichtiger Schritt gegen die Kupferindustrie. Als Sperrgrundstücke blockieren sie den Firmen den Zugang. Die Dorfbewohner verteidigen gemeinsam die Waldflächen. Sie setzen auf kommunale Projekte. Dazu gehören Ökotourismus, die Kaffee-Kooperative AACRI mit ihrem Anbau von Bio-Kaffee im Schatten der Bäume (im Regenwald-Shop auf Seite 15 erhältlich) und Kunsthandwerksgruppen.
Informationen zum Spendenprojekt
Wir möchten weiter helfen, die Bergregenwälder des Intag unter Schutz zu stellen und vor der Abholzung zu bewahren. Schon 3.000 Hektar Bergregenwald konnten mit Spendengeldern von Rettet den Regenwald gekauft und erhalten werden. Zusammen mit den Einwohnern und unserer lokalen Partnerorganisation DECOIN (Defensa y Conservación Ecológica del Intag) haben wir weitere Waldgrundstücke ausgewählt.
Spendenstichwort: Intag
BIO-KAFFEE AUS DEM INTAG
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