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Regenwald Report 03/2018 · Mikrokosmos Regenwald

Fledermäuse und Flughunde - Die fliegenden Förster des Dschungels

Flughund Der Flughund Pteropus vampyrus mit einer Flügelspannweite von 1,70 m gehört zu den Großen (© CC BY 2.0)

Tropische Fledermäuse sind die besten Erhalter des Regenwaldes. Sie bestäuben die Blüten und verbreiten die Samen der Hälfte aller Baumarten. Sie bekämpfen Malaria. Doch ohne den Regenwald sind sie bedroht

Bei Einbruch der tropischen Dämmerung fliegen Tausende Fledermäuse aus ihren Höhlen und Schlafbäumen tief in die Regenwälder hinein. Ein Säugetier, das mit den Fingern fliegt, mit den Ohren sieht und am Tag kopfüber schläft, weckt Neugier und sogar Angst. Doch dafür besteht kein Grund: Viele Fledermausarten fangen im Flug Insekten. Ein einzige Tier vertilgt locker 3.000 Mücken pro Nacht. Ohne sie wäre Malaria ein noch größeres Problem.

In den Tropen, wo es das ganze Jahr über Blüten und Früchte gibt, bestäuben viele Arten Blüten oder verspeisen Früchte. Mehr als 1.100 Fledertierarten bevölkern die Erde – gut 1.000 davon leben in den Tropen. Und so herrscht in den Regenwäldern von Sumatra nicht etwa der Orang-Utan oder der Tiger – die häufigsten Säugetiere leben in Höhlen oder hängen von Ästen. Sie sind Flugakrobaten, Echokünstler und Regenwalderneuerer: Fledermäuse und Flughunde machen die Hälfte aller dort lebenden Säugetierarten aus.

Die Flughunde essen nur Obst. Mit ihren pelzigen Gesichtern sind sie bei den Menschen beliebter als die Fledermäuse. Als Fruchtspezialisten gehören sie zu den besten Samenverbreitern im Dschungel. Ohne Fledertiere wäre der Regenwald nur halb so vielfältig. Ohne sie gäbe es kein Ebenholz und keine Mahagonibäume. Keine Mango, Avocado und Cashewnüsse.

Doch so wie in Deutschland sind auch die tropischen Arten durch die Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht. Am Rand des Urwaldes, wo sich Plantagen breitmachen, ist am Himmel kein Vogel und kein Fledertier zu sehen. Auch deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Regenwälder bewahrt werden.

Fledermäuse hautnah

Kennen Sie die Mopsfledermaus, die Mücken- oder Fransen-fledermaus? Wenn nicht, besuchen Sie das Internationale Fledermausmuseum Julianenhof in Brandenburg – es ist das einzige seiner Art weltweit! Mit vielfältigen Ausstellungen und Veranstaltungen leistet das Museum einen wichtigen Beitrag zum Schutz heimischer Fledermäuse und bietet ihnen im Eiskeller und Dachstuhl eines restaurierten Gutshofes Quartiere zum Überwintern. Mit Glück kann man die Tiere dort beobachten – auf jeden Fall aber bei ihren Ausflügen zur nächtlichen Futtersuche. Infos und Termine: www.fledermausmuseum-julianenhof.de. Von Rettet den Regenwald gibt es dort wieder Theater zum Mitmachen rund um tropische Fledertiere.

 

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