Regenwald Report 01/2020 · News / Erfolge
Australien: Daintree Regenwald von Flammen verschont
Die Bilder der verheerenden Waldbrände in Australien haben in den vergangenen Wochen weltweit für Entsetzen gesorgt: Bis Ende Januar brannten 100.000 Quadratkilometer Land ab, das entspricht einer Fläche größer als Bayern. Eine Milliarde Tiere sind Schätzungen zufolge umgekommen, mindestens 27 Menschen verloren ihr Leben.
Zwar sind Waldbrände in Australien keine Seltenheit, etliche Ökosysteme sind sogar darauf angewiesen, doch die diesjährigen Feuer sind ungewöhnlich: Es brennt an viel mehr Stellen, die Feuer bedecken eine größere Fläche, sie sind heißer, gefräßiger und nicht zu bändigen. Grund für das Ausmaß ist die Klimakatastrophe. Australien erlebt Hitzewellen und Dürren wie selten zuvor. Bei all diesen schlechten Nachrichten gibt es einen Lichtblick: Unsere Partner von Rainforest Rescue haben uns informiert, dass der Daintree Nationalpark im Nordosten des Kontinents nicht direkt von den Bränden betroffen ist! Es besteht derzeit keine Gefahr für Wald und Tiere. In direkter Nachbarschaft des Parks kauft Rainforest Rescue Waldgebiete auf und stellt sie unter Schutz. Wir unterstützen diese wichtige Arbeit mit Spenden – das muss und wird trotz der Feuerkatastrophe weitergehen.
2019 konnte die australische Organisation bereits zwei wichtige Parzellen erwerben. „Im Daintree gewinnt die Natur“, freut sich Branden Barber, Leiter von Rainforest Rescue. Jetzt will er die Gemarkung mit dem Namen „Lot 27“ sichern. „Das ist ein 1,8 Hektar großes, wunderschönes Waldstück, das an den Nationalpark anschließt und die bereits gekauften Grundstücke hervorragend ergänzt“, erläutert Branden.
„Der Wald ist unser Leben“
Mit seinen Protestaktionen stellt sich unser Partner Save Our Borneo immer wieder gegen die Zerstörung der letzten Wälder auf Borneo. Aktuelles Beispiel aus Kinipan, einem kleinen Dorf in den Bergen: Die Abholzungen der Firma Sawit Mandiri Lestari auf dem Land der indigenen Dayak Tomun konnten zwischenzeitlich gestoppt werden. Und doch hat die Firma ein Fünftel des Waldes (4.000 Hektar) kahl geschlagen und mit Ölpalmen bepflanzt. Jetzt protestieren die Dayak Tomun mit Save Our Borneo vor Ort auf den Plantagen und bei der Kreisverwaltung. Borneo hat im letzten Jahrzehnt bereits viel Wald verloren – für Palmöl und Biosprit. „Ein Irrweg“, sagt Effendi, der Indigenenführer. „Der Wald ist unser Leben.“