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Georgine Kengne, afrikanisches Netzwerk
Georgine Kengne auf der globalen Veranstaltung zum Thema Bergbau in Indonesien im Oktober 2023 (© tsfmining.org)
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Regenwald Report 01/2024 · Afrika Frauen müssen ihre Familien ernähren können

Das panafrikanische Netzwerk WoMin unterstützt Frauen im Widerstand gegen den Bergbau. Georgine Kengne koordiniert die Kampagne „Das Recht, NEIN zu sagen“. Im Gespräch erläutert sie uns, warum Frauen besonders betroffen sind.

Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.

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Georgine, wie wirkt sich der Bergbau auf das Leben der Frauen aus? Gibt es regionale Unterschiede?

In allen Ländern, in denen wir arbeiten, stehen Frauen oder Gemeinschaften vor denselben Herausforderungen: Ihre Zustimmung zu Bergbauprojekten wird nicht eingeholt, ihnen wird das Land geraubt und damit ihre Lebensgrundlage. Das Wasser wird verschmutzt, Gesundheitsrisiken steigen – die Liste ist lang. Frauen werden an den Rand gedrängt. Ein Beispiel ist die Situation der indigenen Frauen der Mikea in Madagaskar.

Den indigenen Mikea droht eine Katastrophe 

Die Mikea leben im Südwesten von Madagaskar. Ihr Wald spielt eine wichtige Rolle im täglichen Leben – sozial, kulturell und wirtschaftlich. Die Mikea nutzen seine Pflanzen als Nahrungs- und Heilquelle, für Hausbau, Körbe und Matten. Sie jagen und fischen, sammeln Trinkwasser. Sie sind als „indigenes Volk“ anerkannt. Das bedeutet, dass sie einzigartig sind und sich kulturell von anderen madagassischen Völkern unterscheiden.

Die Konzession für ein gigantisches Bergbauprojekt bedroht nun den Wald der Mikea, die ohnehin zu den ärmsten Menschen der Erde gehören. Die Folgen: Die Familien verlieren ihr Land, Weideflächen und ihre Waldressourcen. Wenn keine landwirtschaftlichen Flächen mehr zur Verfügung stehen, Boden und Wasserquellen erschöpft oder verschmutzt sind, wird die Arbeitsbelastung der Frauen wahrscheinlich zunehmen, um ein angemessenes Einkommen zu erzielen.

Diese Entwicklung beeinträchtigt die Möglichkeit der Frauen, für den Lebensunterhalt und die Gesundheit ihrer Familien zu sorgen, und schränkt ihre Ernährungssouveränität und ihre kulturellen Rechte ein.

Was können wir tun, um die Frauen zu unterstützen?

Wenn Bergbauunternehmen ihren Sitz in einem europäischen Land haben, können Sie die Öffentlichkeit und die Regierung auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen. Wenn möglich, unterstützen Sie den Widerstand der Frauen finanziell, um ihr Überleben zu sichern – damit sie ihren Kampf fortsetzen. Denken Sie daran, dass diesen Frauen die Lebensgrundlage entzogen wurde und sie dadurch noch ärmer geworden sind. Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass sie kämpfen können und gleichzeitig Brot auf dem Tisch haben.  

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