RegenwaldReport 03/2003
Ghana: Gold vernichtet Wald
Jahrzehntelange Waldzerstörung haben in Ghana dazu geführt, dass nur noch knapp zwei Prozent der ehemaligen Primärwälder in dem westafrikanischen Land erhalten sind. Eine neue Forstpolitik soll seit 1994 sicher stellen, die verbliebenen Regenwälder zu schützen, die Heimat seltener Pflanzen- und Tierarten sind. Doch die ghanaische Regierung plant jetzt, die Bergbaugesetze zu lockern und damit internationalen Minenkonzernen in diesen Wäldern den Abbau von Gold und Bauxit zu gestatten. Werden die Pläne nicht verhindert, rücken ab kommenden August die Bulldozer der Minengesellschaften unter anderem in das Ashanti- Reservat und bedrohen die dort lebende Bevölkerung und die letzten intakten Wälder von Ghana.
Zwar behaupten die Konzerne, sie würden lediglich einen kleinen Teil des Schutzgebietes ausbeuten, aber die Erfahrung mit dem Goldabbau in Ghana lassen Schlimmes befürchten. Mehrfach war es zu schweren Zyanid-Unfällen gekommen, so etwa im Oktober 2001 in einer Mine der südafrikanischen Firma Ghana Goldfields Limited. Mehrere Zehntausend Kubikmeter mit Zyanid und Schwermetallen verseuchtes Wasser ergossen sich in den Asuman-Fluss. Fische, Krabben und Vögel starben, den Menschen fehlte sauberes Trinkwasser und der Fluss als Nahrungsquelle. Doch schon der „Normalbetrieb“ hat für Mensch und Natur katastrophale Folgen.
In Ghana wird mehr Gold im Tagebau geschürft als in jedem anderen afrikanischen Land – auf Kosten der Landwirtschaft. Bauern werden von ihren Äckern vertrieben und das Zyanid, das für das Herauslösen des Goldes aus dem Gestein verwendet wird, verseucht das Grundwasser. Die Ghanaer, die von den Früchten ihrer Felder leben, werden kaum entschädigt. Amerikanische, englische und zahlreiche weitere Investoren sind am ghanaischen Goldboom beteiligt. Viele Projekte wurden von der Weltbank oder ihrem „Privatarm“ International Finance Corporation finanziert. Auch die Deutsche Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat Kredite an Goldbergbauunternehmen in Ghana vergeben.
Bitte schreiben Sie an den Botschafter der Republik Ghana (Rheinallee 58, 53173 Bonn, Telefon 02 28 - 35 20 11 13, Fax: 02 88 - 36 34 98) und fordern Sie ihn auf, dass die ghanaische Regierung die Bergbaugesetze nicht lockern soll. Oder schicken Sie eine Protestmail direkt an den ghanaischen Präsidenten über unsere Homepage www.regenwald.org Auf der Startseite finden Sie einen entsprechenden Link. Mehr als 1.800 Menschen haben sich bereits an unserer Protestaktion über unsere Homepage beteiligt.