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RegenwaldReport 04/2006

Brillenbärenwald

Wir unterstützen die Awá-Indianer in Ecuador beim Kauf ihres Regenwaldes. Verschenken Sie ein Stück Heimat für den Brillenbär

Die Awá-Indianer leben an der Pazifikküste in Südamerika im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Ecuador (siehe Regenwald Report 3-2006). Die etwa 3.500 Awá in Ecuador sind in einer Föderation zusammen geschlossen. Die Organisation verfügt über die kollektiven Besitztitel für das staatlich anerkannte 115.000 Hektar große Awá-Territorium. Dieses reicht von der Tiefebene der Küste in der Provinz Esmeraldas bis an die westlichen Andenhänge in den Provinzen Carchi und Imbabura. Das Gebiet gehört zur so genannten biogeografischen Region des Chocó, die eine weltweit einzigartig hohe Biodiversität aufweist. 20 Prozent der Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, leben also nur hier.

Von den einstigen Regenwäldern der ecuadorianischen Küste stehen nur noch etwa vier Prozent. Große Flächen sind den Aktivitäten von Sperrholzfirmen, Holzfällern, Palmölplantagen, Siedlern, Landspekulanten und Goldschürfern zum Opfer gefallen. Nun wollen die auch noch die Regenwälder der Awá ausbeuten, dem letzten zusammen hängenden Tieflandregenwald der ecuadorianischen Küste. Wie eine Insel steht er in einem Meer der Verwüstung. Die Awá sind für ihr Überleben auf den Wald angewiesen.

Um sie und ihre einzigartige Natur wirksam schützen zu können, müssen auch die direkt angrenzenden Waldflächen erhalten werden. Dort entspringen viele der Quellbäche, aus denen die Awá ihr Trinkwasser beziehen. Sie sind außerdem der Lebensraum vieler bedrohter Pflanzen und Tiere wie Brillenbär und Affen.

Regenwaldkauf bei den Awá

Zwei Grundstücke sollen mit Spendengeldern von Rettet den Regenwald für die Föderation Awá gekauft und als Schutzgebiete gemeinsam mit den Awá-Dörfern Río Tigre und La Unión bewirtschaftet werden. Bisher konnten 14.500 Euro gesammelt werden. Alle Spender erhalten auf Anfrage eine Regenwaldurkunde:

1. Etwa 1.000 Hektar weitgehend unberührter Bergregenwald sollen direkt angrenzend an das Awa-Dorf Rio Tigre erworben werden. Der Preis liegt bei 78.000 Euro, dass entspricht 78 Euro pro Hektar. Die jetzigen Besitzer, Landspekulanten aus dem Hochland, wollen den Wald abholzen und in Zuckerrohrfelder für die Alkoholgewinnung umwandeln.

2. Angrenzend an das Awá-Dorf La Unión sollen etwa 100 Hektar Sekundärwald als Sperrgrundstück gekauft werden. Durch das Grundstück führt eine Holzfällerpiste, auf der aktuell aus dem Awa-Territorium illegal geraubtes Holz abtransportiert wird. Über den Kauf wollen die Awá die Piste kontrollieren. Der Preis liegt bei 15.600 Euro, dass entspricht 156 Euro pro Hektar.

Ein Teil der Spendengelder wird für begleitende Maßnahmen eingesetzt, wie die Vermessung der Grundstücke, Transporte und Versammlungen der Awá, Notarkosten, usw.

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