RegenwaldReport 04/2006
Mangrovenwälder
6.500 Mangroven-Setzlinge zu pflanzen ist eine harte Arbeit, nun werden wir aber weitere 10.000 Setzlinge „auswildern“
Um ein ungeschminktes Fazit ziehen zu können, blicken wir zurück. Auf der kleinen Insel Samal Island, die der Großstadt Davao / Philippinen, vorgelagert ist, hatten wir über 6.500 Mangroven-Setzlinge zum Schutz der Küste und als Brutstube für den Fischnachwuchs in den morastigen Küstenstreifen gepflanzt. Aus dieser Aktion sind 500 Mangroven gewachsen, was für die Menschen vor Ort ein beachtlicher Erfolg ist. Für uns aber ein Anspruch, das „Ergebnis“ weiter zu verbessern. Wir haben viel gelernt, nicht nur aus einigen Fehlern. Die Natur zwang uns zu akzeptieren, dass jede Region ihre besonderen Eigenarten aufweist. Schon deshalb ist es für Rettet den Regenwald wichtig mit den Menschen vor Ort zusammenzuarbeiten. Wenn zur Hilfe lokales Wissen und globales Geld eingesetzt werden, ist der Erfolg (fast) sicher. Wieder ist bewiesen worden, dass „Reparaturen“ an der Natur nicht einfach sind. Wer glaubt, den Mangrovengürtel „mal eben“ aufforsten zu können muss sich belehren lassen. Deshalb muss dem Schutz der Natur höchste Priorität eingeräumt werden. Gelernt haben wir, dass die Setzlinge nicht nur vor den Wellen geschützt werden müssen, sondern auch vor Plastikmüll, der weltweit in den Meeren treibt. Eine verfangene Plastiktüte reißt einen jungen Setzling aus dem Boden und schwemmt ihn ins offene Meer oder an den Strand. Lernen mussten wir auch, dass eine Mangrove erst dann wirklich angewachsen ist, wenn sich die typischen Luftwurzeln ausgebildet haben. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Setzlinge sehr empfindlich. Wir starten mit der Fischereigenossenschaft in Balit, einem kleinen Ort im Nordosten der Insel, eine neue Aktion. Diesmal werden 10.000 Mangroven gepflanzt. Vorgelagerte Schwimmzäune schützen vor Treibholz und Plastikmüll. Die Fischer sind verantwortlich für die Hege der Mangroven, denn es ist ihre Zukunft. Die Kosten für die Setzlinge, die Aufzucht, Zäune haben wir mit 14.000 Euro kalkuliert.