Regenwald Report 01/2016 · Illegale Jagd
Rettet das Pangolin!
Das Pangolin ist die „vergessene Spezies“ der bedrohten Arten, dabei stehen alle acht auf der roten Liste. In Asien drohen die Schuppentiere sogar in wenigen Jahren auszusterben. Schuld sind illegale Jagd und Schmuggel
Pangoline sind friedfertige Einzelgänger, die – zahnlos - durch Asiens und Afrikas Wälder und Savannen streifen. Vorwiegend nachts stöbern die Säugetiere Ameisen und Termiten auf. Grabkrallen, eine spitze Schnauze und eine lange Zunge helfen, an Nahrung zu gelangen. Manche Tiere schaffen es, sich ein Gewicht von mehr als 30 Kilo anzufressen. Bei Gefahr rollen sich die Schuppentiere zu einer Kugel zusammen, bis sich der Angreifer verzieht. Die Keratin-Platten auf dem Körper sind dabei ein guter Schutz. Seit mehr als 70 Millionen Jahren sind die Tiere damit erfolgreich, so lange existieren sie bereits.
Heutzutage werden Pangoline immer häufiger Opfer von Fressfeinden, vor denen der natürliche Panzer nicht schützt: Menschen. Die haben die Tiere innerhalb weniger Generationen an den Rand des Aussterbens gebracht. Das Chinesische und das Sunda-Pangolin könnten innerhalb der nächsten 15 Jahre vom Erdboden verschwinden. Kein Säugetier wird häufiger geschmuggelt.
Jäger stellen den Tieren nach, um sie vorwiegend nach China und Vietnam zu verkaufen. Dort, aber auch in Afrika, gilt das Fleisch als Delikatesse. Es wird in Suppen gekocht oder gegrillt. Den Schuppen werden sogar medizinische Heilkräfte zugeschrieben. Zu Unrecht: Niemand würde behaupten, mit Fingernägeln Krankheiten zu heilen, obwohl diese ebenfalls aus Keratin bestehen.