Regenwald Report 03/2015
Regenwald-News
Die Elefanten sollen leben
Endlich eine gute Nachricht für Afrikas graue Riesen: China verkündete Ende Mai, den Handel mit Elfenbein zu verbieten. Das fordern Tierschützer mit Petitionen und Demos seit langem. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich der Handel mit dem „weißen Gold“ verdreifacht – und China ist der größte Importeur von geschmuggeltem Elfenbein. Weil Peking bisher keinen Termin für das Verbot genannt hat, gehen wir auch weiterhin auf die Straße – so lange, bis kein Elefant mehr sterben muss für die Gier nach seinen Stoßzähnen.
Am 12. August, dem weltweiten Elefantentag, haben wir vor der chinesischen Botschaft demonstriert – begleitet von einer hundert Meter langen Girlande aus bunten Papp-Elefanten. Kinder aus ganz Deutschland haben sie für den Wettbewerb auf unserer Schülerseite Abenteuer Regenwald gestaltet. Diese längste Rüsseltier-Parade der Welt wird nun auf allen Demos zum Schutz der Elefanten dabei sein. Vom 2. bis 4. Oktober versammeln sich in vielen Städten der Erde wieder Tausende Menschen zum Elefantenmarsch (siehe www.regenwald.org/termine).
Unter www.regenwald.org/rr/p975 sammeln wir weiter Unterschriften für die Elefanten, 165.220 sind es bis jetzt. Sie werden beim Marsch übergeben. Man darf nie aufgeben. In Uganda leben durch Schutz heute 5.000 Elefanten – 4.300 mehr als 1980!
Hoffnung für Borneos Regenwald
Die Penan in Sarawak setzen ihr Leben ein, um ihre Natur vor der Zerstörung zu schützen. Jetzt können sie hoffen: Der neue Regierungschef des malaysischen Bundesstaates auf der Insel Borneo lässt die Pläne für mehrere Staudämme prüfen. Experten haben eine Studie vorgelegt, wonach die Megadämme im Vergleich zu Solar- und Windenergie viel zu teuer wären. Der Schweizer Bruno-Manser-Fonds gab die Studie in Auftrag. Er unterstützt seit Jahren die Penan im Kampf gegen die Holzfäller; auch Rettet den Regenwald beteiligt sich. Würde Ministerpräsident Adenan Satem die Dämme endgültig stoppen, würde er seinem Land viele tausend Hektar Regenwald bewahren.
Erfolge für Naturschützer
+ Die Regierung der Gemeinde Quezon auf der Philippinen-Insel Palawan hat die Ausbreitung der Palmölplantagen untersagt. Palawan ist wegen seiner großen Artenvielfalt (Foto: endemischer Pfaufasan) seit 1990 UNESCO-Biosphärenreservat. Gegen Plantagen und Bergbau setzen sich die Menschen seit Jahren zur Wehr.
+ Die Genfer Firma Addax Bioenergy stoppt in Sierra Leone ihre Biosprit-Produktion für die EU. Auf 10.000 Hektar Ackerland hat sie in Westafrika Zuckerrohr gepflanzt. Geplant waren weitere 4.000 Hektar; dazu wird es wohl nicht mehr kommen.