Regenwald Report 01/2023: Schatzkammer Amazonien · Partnerprojekte
Im Einsatz für Mensch und Natur
Unsere Partnerorganisationen arbeiten unermüdlich für den Erhalt des Amazonasregenwaldes. Wir stellen Ihnen eine Auswahl der Gruppen vor, die wir mit Ihren Spenden unterstützen.
Fórum Carajás, Maranhão
Im Nordosten Brasiliens geht der Amazonasregenwald in die artenreichen Savannen des Cerrado über, dem zweitgrößten Ökosystem des Landes. Dort, in den Bundesstaaten Maranhão, Pará und Tocantins, breiten sich Sojamonokulturen der Agrarindustrie und Eukalyptusplantagen der Zellstoff- und Papierfabriken immer weiter aus – auf Kosten der Natur und der traditionellen kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Neue Bedrohungen sind Fracking-Projekte zur Förderung von Erdgas und der geplante Bau eines großen Exporthafens am Atlantik samt einer Gütereisenbahnlinie.
Seit 1992 stärkt unsere Partnerorganisation Fórum Carajás mit Informations- und Netzwerkarbeit die Rechte sowie Landrechte der Bevölkerung. Viele Dörfer besitzen keine offiziellen Titel für das von ihnen bewirtschaftete Land, was den Landraub erleichtert. Dazu gehören auch Quilombolo-Gemeinden, Nachkommen versklavter Menschen aus Afrika, die zu Kolonialzeiten zur Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern und in den Salinen gewaltsam gezwungen wurden. Das Fórum Carajás hilft auch, Schutzgebiete zu schaffen, die von der Bevölkerung lokal bewirtschaftet werden.
Rat der Kaapor, Maranhão
Wie eine grüne Insel ragt das staatlich anerkannte Territorium Alto Turiaçu der indigenen Kaapor aus einem Meer der Zerstörung. Die Ureinwohner haben das 531.000 Hektar große Urwaldgebiet bis heute vor der Rodung durch Holzfäller, Viehzüchter und Bergbaufirmen bewahrt. Mit seiner besonderen ökologischen Vielfalt bietet es Lebensraum für eine enorme Zahl von Tieren und Pflanzen. Einige Arten wie der kritisch bedrohte Kaapori-Kapuziner-affe und der bedrohte schwarze Saki haben dort eines ihrer letzten Rückzugsgebiete. Wir unterstützen den Rat der Kaapor beim Schutz des Regenwalds und der Rechte der Menschen sowie bei der Verteidigung gegen Gewalt.
Xingú Vivo, Pará
Im Bundesstaat Pará unterstützen wir die Bewegung Xingú Vivo, die aus dem Widerstand gegen den Bau eines riesigen Wasserkraftwerks im Amazonasregenwald entstanden ist. Der Belo Monte-Staudamm im Xingú-Fluss leitet das Wasser über einen Kanal zu den Turbinen des Kraftwerks, wodurch eine 100 Kilometer lange Flussschleife ausgetrocknet ist. Den dort lebenden Menschen – Indigene und Kleinbauern – wurden damit ihre Lebensgrundlagen geraubt. Durch den Kraftwerkbau hat die Bevölkerung stark zugenommen; das hat zu massiver Abholzung, dem Vordringen der Rinderzucht, zu Landspekulation und Gewalt geführt. Unsere Partner von Xingú Vivo verfolgen die zahllosen Rechtsverletzungen, unterstützen die Betroffenen, arbeiten mit dem Rat der Flussanwohner des Xingú sowie Frauenbewegungen zusammen und üben Druck auf Politik und Behörden aus.
Colectivo Geografía Crítica, Ecuador
In der Provinz Napo in Ecuador zerstört und verseucht der Goldabbau die Natur und verursacht schwere Konflikte mit den dort lebenden Menschen. Weil die staatlichen Institutionen die Klagen der indigenen Völker weitgehend ignorieren, dokumentieren die Fachleute des Colectivo Geografía Crítica mit Inspektionen, Be-fragungen und Analysen die Bergbauaktivitäten am Napo-Fluss im Amazonasregenwald. Sie legen offen, dass die meisten der Goldminen illegal operieren. Auch in den wenigen legalen Minen werden weder die vorgeschriebenen Umwelt- und Sozialstudien durchgeführt noch wird die Bevölkerung konsultiert. Das Colectivo vermisst mit den Indigenen die Territorien, klärt deren Ansprüche, betreibt Kampagnen- und Lobbyarbeit und bringt Rechtsverstöße vor Gericht.
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