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Regenwald Report 02/2024

News/ Erfolge

Orang-Utan mit Wunde, verheilt Die Wunde von der Größe einer 2-Euro-Münze war nach einem Monat komplett verheilt (© Safruddin & TNGL & KLHK & MPI & UNAS & YEL)

Doc Rakus: Orang-Utan heilt sich selbst 

Sie kennen jeden Baum in ihrem Revier. Sie wissen, welche Pflanze essbar, giftig oder heilsam ist. Wie genial unsere nächsten Verwandten im Tierreich sind, ist größtenteils bekannt. Doch erst kürzlich hat ein Forschungsteam im Urwald des Gunung Leuser-Ökosystems im Norden von Sumatra beobachtet, wie sich ein verletzter Orang-Utan selbst behandelt. 

„Uns fiel auf, dass der Orang-Utan Rakus eine Gesichtswunde erlitten hatte, wahrscheinlich bei einem Kampf mit einem männlichen Artgenossen“, erzählt Isabelle Laumer, Biologin am Max-Planck-Institut für Tierverhalten in Konstanz und Mitglied der Forschungsgruppe. Ihr Team wurde Zeuge, wie Rakus Blätter der Kletterpflanze Fibraurea tinctoria zerkaute und den Saft auf die offene Wunde auftrug. Danach bedeckte er die ganze Wunde mit dem Pflanzenbrei. Diese Liane ist bekannt für ihre entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung und wird auch in der traditionellen Medizin verwendet. Nach fünf Tagen war die Wunde geschlossen, nach einem Monat verheilt. 

Woher Rakus dieses Wissen hat, ist noch unklar. Isabelle Laumer: „Entweder hat er es bei einem Artgenossen gesehen. Oder er ist selbst auf die Idee gekommen.“


Petition übergeben: Weltbank setzt Finanzierung von Vertreibung aus 

Mitarbeiterin von Rettet den Regenwald bei der Weltbank Elisa Norio vor der Übergabe der Petition (© Rettet den Regenwald e.V.)

„Wir erwarten, dass die Weltbank ihrer Verantwortung für die Menschen gerecht wird.“ Das betonte Rettet den Regenwald-Mitarbeiterin Elisa Norio, als sie während der Frühjahrstagung der Weltbank in Washington D.C. unsere Petition mit knapp 80.000 Unterschriften überreichte. „Kein Geld für Vertreibung und Menschenrechtsverletzungen“ lautet unsere Forderung an Tansanias Regierung. Über 20.000 Menschen sollen vertrieben werden, um den Ruaha-Nationalpark zu verdoppeln. Gefördert von der Weltbank mit 150 Millionen US-Dollar. 

Ein Weltbankvertreter sagte gegenüber Elisa Norio, es sei wichtig, dass Organisationen wie Rettet den Regenwald auf Missstände aufmerksam machen. Die Bank habe aus dem Fall gelernt und setze die Finanzierung des Projekts aus. 


Warum spielen Bonobos manchmal mit ihrer Beute?

Bonobo spielt mit Ferkel Er will doch nur spielen: Bonobo mit Schweinchen (© Jay Haycock/LKBP)

Bonobos gelten als „friedfertige Hippies“ unter den Menschenaffen. Dabei machen sie sogar Jagd auf Säugetiere. Neue Beobachtungen stellen die Wissenschaft jedoch vor Rätsel: Warum spielt ein erwachsener Bonobo mit einem Ferkel oder fängt eine junge Manguste, deren Mutter er erlegt hat, trägt sie eine Weile herum – und lässt sie schließlich frei? Die Vermutung, dass der Nachwuchs so seine Jagdfertigkeiten trainiert, passt nicht, weil es hier um ein ausgewachsenes Tier geht. Zudem lassen auch andere Gruppenmitglieder die Finger von der Beute. Vielleicht steckt Angeberei dahinter: „Seht, welch schönes Spielzeug ich habe!“ Belegen lässt sich das nicht. Weil die Fälle selten sind, lässt sich kein Muster erkennen. Der überlebenden Schleichkatze wird das egal sein.

 

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