
Regenwald Report 02/2024 Regenwälder brauchen Tiere!
Ohne Tiere können die meisten Pflanzen nicht überleben. Insekten, Vögel und Säugetiere befruchten die Blüten und tragen die Samen weiter. Doch noch nie war die Liste bedrohter Tierarten so lang wie heute. Denn mit den Regenwäldern verschwinden ganze Ökosysteme. Die Vielfalt der Natur bewahren – daran arbeiten unsere Partnerorganisationen im globalen Süden.
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
Nashörner & Elefanten
Die Jagd nach Horn und Elfenbein trägt nicht nur dazu bei, dass die Tiere vom Aussterben bedroht sind– sie hat auch Folgen für ihr Aussehen: Wilderer haben es vor allem auf Rhinos mit den größten Hörnern abgesehen. So überleben eher Individuen mit kleineren Hörnern und haben damit eine größere Chance, sich fortzupflanzen. Ähnliches wurde auch bei Elefanten und ihren Stoßzähnen beobachtet.
Koboldmaki
Sie bewohnen die Inselwelt Südostasiens: Sumatra, Borneo, Sulawesi und Philippinen (Foto). Koboldmakis sind nachtaktive Baumbewohner und die einzigen Primaten, die sich rein fleischlich ernähren. Die meisten Arten leben auf Sulawesi, erst kürzlich wurden dort zwei neue Arten entdeckt.
Helmbasilisk
Er lebt in den Regenwäldern Lateinamerikas und weiß, wie man Feinden entkommt: Wird er bedroht, springt er aufs Wasser und sprintet auf riesigen Füßen mit 12 km/h über die Oberfläche. An den Zehenrändern befinden sich Schuppensäume; sie verhindern, dass er untergeht. Wegen dieser Fähigkeit nennt man den Basilisken auch Jesus-Christus-Echse.
Löwenäffchen
Den Löwenäffchen ist es gelungen, in einem der bedrohtesten Regenwälder Lateinamerikas zu überleben – dem Atlantischen Küstenwald in Brasilien. Alle vier Arten sind stark gefährdet. Goldene Löwenäffchen (Foto) waren sogar schon vom Aussterben bedroht. Dann wurden in Gefangenschaft gezüchtete Tiere in einem Schutzgebiet angesiedelt – und konnten sich wieder vermehren.
Wakatobi-Nektarvogel
Auf der abgelegenen indonesischen Inselgruppe Wakatobi südöstlich von Sulawesi sorgte ein kleiner schillernder Vogel für Erstaunen: Ein Forscherteam fand heraus, dass er zu einer bisher unbekannten Art gehört. „Es ist beachtlich, dass es in dieser Region immer noch Arten gibt, die darauf warten, entdeckt zu werden“, so die Forscher.
Mekong-Riesenwels
Er gehört – zusammen mit dem Riesen-Süßwasserrochen – zu den größten Süßwasserfischen der Erde. Beide Arten sind stark gefährdet: durch Überfischung, Staudämme und Zerstörung ihrer Lebensräume in der Mekong-Region. Studien zeigen, dass die Populationen der Süßwasser-Megafauna weltweit doppelt so stark zurückgegangen sind wie die der Wirbeltiere an Land oder in den Ozeanen.
Weitere Artikel dieser Ausgabe

News/ Erfolge

Freiheit für gefangene Tiere
Tausende Wildtiere werden in Ecuador jedes Jahr beschlagnahmt. Das Schutzzentrum amaZOOnico pflegt sie und bereitet sie auf die Rückkehr in die Natur vor.

Wertvoller als Gold
Der tropische Bergnebelwald von Los Cedros in Ecuador gehört zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Rettet den Regenwald unterstützt dort eine Forschungs- und Ausbildungsstation. Ihr Ziel: Die biologische Vielfalt zu dokumentieren und gegen den drohenden Bergbau zu schützen.

Orang-Utans – Können sie überleben?
Die einzigen Menschenaffen Südostasiens sind selten geworden. Die Zerstörung ihrer Lebensräume für die Gewinnung unserer Rohstoffe hat sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Orang-Utans brauchen konsequenten Schutz!

„Wir brauchen diese einzigartige Tierwelt“
Indonesiens Insel Sulawesi ist ein Hotspot der Biodiversität. Nirgendwo sonst leben so viele endemische Arten. Unsere Partnerorganisationen kämpfen dafür, dass ihre Lebensräume nicht weiter für den Bergbau zerstört werden.

Dubiose Geschäfte mit der Natur
Weltweit sind sich Politiker einig: Die biologische Vielfalt der Erde muss dringend geschützt werden. Doch die Strategie der EU läuft diesem Konsens zuwider.

Geraubt und verkauft!
Der illegale internationale Handel mit wild lebenden Tieren und Pflanzen ist eine der größten Gefahren für das Überleben der Arten. Vor allem in Regionen der Welt, die reich an biologischer Vielfalt sind, wie Südostasien, Afrika und Lateinamerika.

Löwen mögen keine Wälder
Afrika hat am wenigsten zur Klimakrise beigetragen und leidet am meisten darunter. Jetzt soll der Kontinent mit zweifelhaften Projekten als Reparaturbetrieb herhalten: Savannen werden für falsch verstandenen Klimaschutz aufgeforstet, Wälder zu reinen Kohlenstoff-Speichern degradiert. Dabei ist auch die Bewahrung der Artenvielfalt unverzichtbar.
