Direkt zum Inhalt springen
Suche
Ein Baby eines Weißstirnklammeraffen schaut aus dem Fell der Mutter
Nachwuchs bei amaZOOnico in Ecuador: Das Weißstirnklammeräffchen bekam den Namen Libertad – Freiheit (© amaZOOnico)
zurück zur Übersicht

Regenwald Report 02/2024 · Lateinamerika Freiheit für gefangene Tiere

Tausende Wildtiere werden in Ecuador jedes Jahr beschlagnahmt. Das Schutzzentrum amaZOOnico pflegt sie und bereitet sie auf die Rückkehr in die Natur vor.

Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.

Download als PDF Regenwald Report abonnieren

Kasha, Watson und Corny hatten Glück: Im Februar 2024 wurden die drei Weißstirnklammeraffen in den Amazonasregenwald entlassen. Monatelang hatte das Team vom Wildtier-Schutzzentrum amaZOOnico die Primaten vom Menschen entwöhnt und auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Tiere wurden mit GPS-Sendern ausgestattet, so lässt sich nun genau verfolgen, wo sie sich aufhalten und wie sie weiterwandern. Damit liefern sie auch für die Wissenschaft wichtige Erkenntnisse.

Jährlich werden Tausende Schildkröten, Boas, Papageien, Sittiche, Affen und Wildkatzen von den Behörden in Ecuador sichergestellt, obwohl der Handel mit ihnen verboten ist. Der Verein amaZOOnico nimmt beschlagnahmte Tiere auf, pflegt sie und wildert sie wenn möglich wieder aus. 3.500 Opfer solcher Geschäfte hat amaZOOnico seit der Gründung 1993 in der Auffangstation rehabilitiert.

Damit die Tiere ausreichend Futter finden, hat amaZOOnico mit Spenden von Rettet den Regenwald begonnen, ehemalige landwirtschaftliche Flächen im Wald mit Fruchtbäumen anzureichern. Tausende Samen werden dazu im Regenwald gesammelt, aufgezogen und als Setzlinge ausgepflanzt. „Mit etwas Glück und viel harter Arbeit werden sie zu Baumriesen heranwachsen, deren Früchte und Samen Nahrung für eine Vielzahl von Tieren sind“, sagt die Biologin Sandra Almeyda.

Jede Schildkröte hat ihren ganz eigenen Charakter

„Gesunde Populationen von Wildtieren benötigen gesunde Regenwälder, und umgekehrt“, erklärt der Biologe Scott Ford. Die Tiere verbreiten die Samen der verspeisten Früchte im Regenwald und setzen sie weit entfernt mit ihren Ausscheidungen wieder ab. So kommen die Bäume an neue Standorte, was für den Erhalt der Artenvielfalt enorm wichtig ist.

Auch Waldschildkröten spielen wohl als Samenverbreiter eine wichtige Rolle. Sie sind die am häufigsten illegal gehandelte Tierart in Südamerika und vom Aussterben bedroht. Da sie leicht zu fangen sind, landen sie im häuslichen Terrarium – oder im Suppentopf.

„Jede Schildkröte hat individuelle Charaktereigenschaften, was Einfluss auf den Erfolg der Freilassung in der Natur hat“, berichtet Scott Ford. 23 der Reptilien erforscht amaZOOnico mit Tests und Verhaltensprotokollen. Auch die Schildkröten sollen bei der Freilassung GPS-Sender tragen und wichtige Erkenntnisse liefern.

Schildkröte wird vermessen
Vor der Freilassung wird alles dokumentiert (© amaZOOnico/Roxanna Ballon)

Weitere Artikel dieser Ausgabe

Orang-Utan mit Wunde, verheilt

News/ Erfolge

Montage Aufmacher Tiere

Regenwälder brauchen Tiere!

Ohne Tiere können die meisten Pflanzen nicht überleben. Insekten, Vögel und Säugetiere befruchten die Blüten und tragen die Samen weiter. Doch noch nie war die Liste bedrohter Tierarten so lang wie heute. Denn mit den Regenwäldern verschwinden ganze Ökosysteme. Die Vielfalt der Natur bewahren – daran arbeiten unsere Partnerorganisationen im globalen Süden.

Bindengrundkuckuck

Lateinamerika

Wertvoller als Gold

Der tropische Bergnebelwald von Los Cedros in Ecuador gehört zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Rettet den Regenwald unterstützt dort eine Forschungs- und Ausbildungsstation. Ihr Ziel: Die biologische Vielfalt zu dokumentieren und gegen den drohenden Bergbau zu schützen.

Orang-Utan-Mutter-Kind

Südostasien

Orang-Utans – Können sie überleben?

Die einzigen Menschenaffen Südostasiens sind selten geworden. Die Zerstörung ihrer Lebensräume für die Gewinnung unserer Rohstoffe hat sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Orang-Utans brauchen konsequenten Schutz!

Bärenkuskus

Südostasien

„Wir brauchen diese einzigartige Tierwelt“

Indonesiens Insel Sulawesi ist ein Hotspot der Biodiversität. Nirgendwo sonst leben so viele endemische Arten. Unsere Partnerorganisationen kämpfen dafür, dass ihre Lebensräume nicht weiter für den Bergbau zerstört werden.

Nebelwald in Los Cedros, Ecuador

Biodiversitäts-Strategie der Europäischen Union

Dubiose Geschäfte mit der Natur

Weltweit sind sich Politiker einig: Die biologische Vielfalt der Erde muss dringend geschützt werden. Doch die Strategie der EU läuft diesem Konsens zuwider.

Grüner Leguan auf einem ländlichen Markt

Wildtierhandel

Geraubt und verkauft!

Der illegale internationale Handel mit wild lebenden Tieren und Pflanzen ist eine der größten Gefahren für das Überleben der Arten. Vor allem in Regionen der Welt, die reich an biologischer Vielfalt sind, wie Südostasien, Afrika und Lateinamerika.

Löwen

AFRIKA

Löwen mögen keine Wälder

Afrika hat am wenigsten zur Klimakrise beigetragen und leidet am meisten darunter. Jetzt soll der Kontinent mit zweifelhaften Projekten als Reparaturbetrieb herhalten: Savannen werden für falsch verstandenen Klimaschutz aufgeforstet, Wälder zu reinen Kohlenstoff-Speichern degradiert. Dabei ist auch die Bewahrung der Artenvielfalt unverzichtbar.

Jahresbericht 2023 - Ausgabenverteilung

Jahresbericht 2023

Eine bessere Welt schaffen

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!