Regenwald Report 04/2024
Der Schutz der Regenwälder braucht uns alle

Für die Menschen im globalen Süden wird es immer schwieriger, ihre Lebensgrundlagen zu bewahren. Die Zerstörung der Natur und die Klimakrise treffen die Bewohnerinnen und Bewohner der tropischen Regenwälder besonders hart. Unsere Partnerorganisationen tun alles, um diese Entwicklung aufzuhalten. Sie stellen sich Plantagen- und Bergbaufirmen entgegen, verfolgen kriminelle Holzfäller und Tierschmuggler. Sie erwirken verbriefte Landrechte der indigenen Bevölkerung und klagen vor Gericht gegen Vertreibung und Abholzung. Wir stehen an ihrer Seite - mit Ihrer Stimme und Ihrer Spende können Sie mithelfen.
Tropenholz
In Brasilien schützen die indigenen Ka‘apor eines der letzten großen Regenwaldgebiete im Südosten Amazoniens. Sie wehren sich gegen illegale Holzfäller und Wilderer - und sie verlegen ihre Dörfer an den Rand des Territoriums, um Eindringlinge aufzuhalten. Mit ihrer Lebensweise haben sie ihre Natur bis heute erhalten.
Während Nigeria viele seiner Wälder verloren hat, gibt es im Bundesstaat Cross River noch Dschungelgebiete, in denen sogar Gorillas leben. Herausragend ist dabei der Wald, den die indigenen Ekuri seit vielen Jahren gegen illegale Holzfäller verteidigen.
Die Ka‘apor kartografieren ihr Territorium (© RdR/ Klaus Schenck)
Bergbau
Die indonesische Insel Sulawesi ist das Epizentrum der Nickelindustrie weltweit. Für die Bevölkerung wird die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage zur Hölle. Mit der Aliansi Sulawesi stehen wir ihnen in ihrem Widerstand zur Seite.
Die Bevölkerung in Ecuador wehrt sich gegen die Ausweitung des Kupferbergbaus, für den bereits Tausende Hektar Amazonasregenwald gerodet wurden. Mit unserem Partner Acción Ecológica haben wir eine Studie erstellt, um weitere Gefahren für die Menschen und ihre Natur abzuwenden.
Kupferminen haben für die Menschen verheerende Folgen (© Accion Ecológica)
Plantagen
Seit mehr als 100 Jahren gibt es in der Demokratischen Republik Kongo Palmölplantagen – und so lange leidet die örtliche Bevölkerung unter Armut, Landraub und Gewalt. Unsere Partnerorganisation RIAO-RDC begleitet Gemeinden dabei, ihre Rechte durchzusetzen.
In Papua klagen die indigenen Awyu gegen Pläne der indonesischen Regierung, in ihrem intakten Regenwald Plantagen für Palmöl zu genehmigen. Für ihre Beharrlichkeit bei der Verteidigung ihres Waldes und ihres Rechts auf indigenes Land wurde ihnen nun ein renommierter Journalisten-Preis verliehen.
Die Awyu wehren sich gegen Palmölplantagen (© Pusaka)
Biodiversität und Klimaschutz
Feuchtgebiete sind unverzichtbar für Artenvielfalt und Klimaschutz. So sind unsere Partner der Aceh Wetland Foundation dabei, die letzten Mangroven, Torfmoore und Sümpfe der Provinz Aceh auf Sumatra zu erhalten und zerstörte Gebiete zu renaturieren.
Schutzgebiete spielen für das Überleben der vom Aussterben bedrohten Schimpansen eine zentrale Rolle. In Liberia unterstützt unsere Partnerorganisation Wild Chimpanzee Foundation in den Nationalparks Sapo und Grebo-Krahn Patrouillen von Eco-Guards und arbeitet dabei eng mit der Bevölkerung zusammen.
Schutzgebiete sichern das Überleben der Schimpansen (© Sonja Metzger/ WCF)
Indigene Völker und Menschenrechte
Das kleine Waldgebiet der Kooperative Túumben K‘óoben auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko ist von großer ökologischer Vielfalt. Die indigenen Maya-Frauen schützen es vor drohender Zerstörung für ihre Nachkommen.
Indigene sind die besten Hüter der Natur. Das hat jetzt auch die Afrikanische Menschenrechtskommission in ihrem Urteil betont: Die Richter sprachen dem Volk der Batwa, das aus dem Kahuzi-Biega Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo vertrieben wurde, das Recht zu, auf sein Land zurückzukehren.
Baumschule der Batwa (© RdR/Mathias Rittgerott)