
Regenwald Report 01/2025 News / Erfolge
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
Weltbank bricht schädliches Projekt nach Protest ab
Tausende Menschen in Tansania können aufatmen: Die Weltbank gibt kein weiteres Geld für das umstrittene Projekt REGROW. Es zielte darauf ab, den Tourismus zu fördern, den Ruaha Nationalpark auszuweiten und die Parkbehörde zu stärken. In der Realität wurde Einheimischen ihre Lebensgrundlage geraubt. Zudem sollen Ranger Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Mord begangen haben.
Angesichts dieser Tragödie haben wir eine Petition gestartet und 80.935 Unterschriften persönlich bei der Weltbank in Washington übergeben – mit Erfolg. Im Juni 2024 hat die Bank Zahlungen zunächst auf Eis gelegt, jetzt hat sie die Reißleine gezogen. Die Menschen setzen nun darauf, dass die Weltbank ihrer Verantwortung gerecht wird und sie für erlittenes Unrecht entschädigt.
Hoffnung am Amazonas
Vor zwei Jahren begannen wir mit unseren brasilianischen Partnern Justiça nos Trilhos eine Kampagne gegen das geplante private Schienen- und Hafenprojekt GPM im Amazonasgebiet. Millionen Tonnen Soja und Eisenerz sollen darüber nach China, Europa und in die USA exportiert werden. Die Menschen in Brasilien, der Regenwald und die Mangroven an der Küste sind bedroht.
Mit dabei: die Deutsche Bahn und die Europäische Union. Mit Demos, Beschwerden und persönlichen Gesprächen in Berlin und Brüssel protestierten wir gegen die geplante Beteiligung der DB und die beantragte Finanzierung durch die EU.
Ende November 2024 hatten wir Erfolg: Mit acht Personen – fünf davon aus Brasilien – saßen wir in einem Konferenzraum der EU-Kommission. Dort wurde uns versichert, dass es keine EU-Gelder für das Projekt geben würde. Auch die DB hat sich inzwischen daraus zurückgezogen. Für die indigenen und traditionellen Gemeinschaften ist das eine gute Nachricht. Und auch für die vielfältigen Lebensräume und den Artenreichtum Amazoniens.
Deutschlands Profit ist Guineas Schaden
Die Nachfrage nach dem Leichtmetall Aluminium ist groß, doch der Abbau des Erzes Bauxit hat schwerwiegende Folgen. So sind rund um die Mine Sangaredi im westafrikanischen Guinea Wälder abgeholzt, Gewässer und Böden verschmutzt. Die Lebensgrundlage der Menschen von 20 Dörfern ist zerstört, ihre Rechte wurden verletzt. Obwohl das absehbar war, hat die deutsche Bank ING Diba AG der Bergbaufirma 2016 einen Kredit über 248 Millionen Euro gewährt. Die Bundesregierung bürgt für diesen Kredit. Wohl auch, weil Aluminium ein zentraler Rohstoff der Autoindustrie ist.
Um die leidende Bevölkerung zu unterstützen, haben wir gemeinsam mit Powershift und FIAN eine Petition gestartet. Im April werden wir die Unterschriften dem Wirtschaftsministerium übergeben.
Weitere Artikel dieser Ausgabe

Neuguinea – Bedrohte Schatzinsel im Pazifik
Auf der größten Tropeninsel der Erde wächst eines der artenreichsten Regenwaldgebiete unseres Planeten. Seine Vielfalt ist einzigartig; ebenso wie die Kultur der tausend indigenen Papua-Völker. Doch die Natur in der westlichen Hälfte, die zu Indonesien gehört, wird seit 20 Jahren massiv ausgebeutet – auf Kosten der Menschen und ihrer Lebensquellen. Wir unterstützen sie dabei, ihren Wald zu verteidigen.

„Der Wald gibt Leben – uns allen!“
Dorthea Wabiser von unserer Partnerorganisation Pusaka hat uns im Herbst 2024 besucht. Im Interview spricht die Aktivistin darüber, wie die Indigenen den Regenwald von Papua verteidigen, was wir von ihnen lernen und wie wir sie unterstützen können.

Papua braucht uns!
„All Eyes on Papua“ – mit diesem Slogan machen die indigenen Völker auf die Zerstörung ihrer Regenwälder aufmerksam. Wir unterstützen sie dabei und tragen ihre Botschaft weiter. Auch wir brauchen Papua.

„Wir verteidigen unseren Wald!“
Die indigenen Afsya bewohnen die Regenwälder im Nordwesten von Papua. Als die Zerstörung ihrer Heimat durch Palmölfirmen droht, leisten sie Widerstand – mit Erfolg! Ein Film erzählt ihre Geschichte.

Die Papua-Völker
Auf Neuguinea lebten die Menschen Jahrtausende ungestört im Einklang mit ihrer Natur. Mit Beginn der Kolonialzeit vor 200 Jahren begann der Wettstreit um Land und Ressourcen, die Insel wurde geteilt und der Westen schließlich von Indonesien besetzt.

Papuas tiefe Wunde
Die Grasberg-Mine gehört zu den weltgrößten Gold- und Kupferminen; seit 60 Jahren gräbt sie sich unaufhaltbar in den gleichnamigen Berg hinein. Von Beginn an wehren sich die Indigenen gegen die Verwüstung ihrer Heimat. Doch der indonesische Staat ist stärker.

Die Natur ist ihr wertvollstes Erbe
Neuguineas Biodiversität ist außergewöhnlich – ebenso wie die Beziehung der Menschen zu ihrer Natur. Die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten bildet nicht nur die Lebensgrundlage der Papua-Völker, sondern auch ihren Glauben und ihre Kultur.

Kein Kahlschlag auf unserem Land!
Im Süden von Papua droht den Indigenen und ihrer Natur eine Tragödie: Auf zwei Millionen Hektar entsteht dort eine gewaltige Zuckerrohr-Industrie. Wir unterstützen die Menschen dabei, ihren Wald zu verteidigen – bitte unterschreiben Sie unsere Petition!

Aru-Inseln: Bewahrte Schönheit
Südlich von Neuguinea liegt ein fast unbekannter Archipel, bedeckt von tropischem Regenwald, gesäumt von Mangroven. Dass die Aru-Inseln bis heute vor der geplanten Ausbeutung gerettet wurden, verdanken wir Simon Kamsy und seiner Bewegung.