Einladung zu Dokufilm aus Brasilien „Wir kämpfen für das Land“

Eine Gruppe von Frauen und Männern sitzt in einem Halbkreis auf Stühlen vor einer Lehmhütte © Cahal McLaughlin und Siobhán Wills

11.09.2024

Am 20. September laden Rettet den Regenwald und sechs Aktivistinnen und Aktivisten aus Brasilien zu einer besonderen Filmvorstellung in Berlin ein: „We Fight For The Land“, heißt der Dokumentarfilm über die Gewalt gegen Quilombolas und die indigenen Ka'apor in Amazonien, die sich gegen Landraub und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen wehren.

Mit eindrücklichen Bildern und Aussagen zeigt der Film „We Fight For The Land“ die Folgen der massiven Ausweitung der Soja-Monokulturen im Bundesstaat Maranhão, der zu den gewalttätigsten in Brasilien zählt. Opfer dieser Gewalt sind die indigenen Ka'apor, die Rettet den Regenwald seit vier Jahren mit Spenden unterstützt, und Quilombola-Gemeinden. Als Quilombolas bezeichnen sich die Nachfahren ehemals versklavter Menschen aus Afrika.

Die Aggressionen, die von Großgrundbesitzern bis hin zur Polizei reichen, sind Teil des Alltags dieser beiden Gemeinschaften, die versuchen, ihre Lebensweise auch ohne staatliche Unterstützung aufrechtzuerhalten. Immer weiter dringen Plantagenbesitzer in das Land der Menschen ein, die dort seit Generationen leben; sie brennen ihre Wälder und Häuser nieder, versprühen giftige Pestizide, die europäische Chemiekonzerne wie BASF, Bayer und Syngenta herstellen. Wer sich wehrt, wird bedroht – und auch ermordet.

 „Kriminelle Gruppen, Landräuber und Holzfäller überfallen die indigenen Territorien, während in die Quilombola-Gebiete Sojafarmer und Rinderzüchter eindringen", erklärt der Menschenrechtsanwalt Diogo Cabral im Film. „Obwohl die brasilianische Verfassung den Indigenen und Quilombola besondern Schutz bietet, macht der Staat sehr wenig, um diese Territorien und die Menschen zu schützen."

Cabral gehört zu der Delegation, die nächste Woche auf Einladung von Rettet den Regenwald nach Berlin kommt, um unsere Unterstützung im Kampf gegen sogenanntes „nachhaltiges Soja“ zu suchen. Millionen Tonnen Soja importieren die EU-Länder jedes Jahr, um damit Hühner, Schweine und Rinder zu füttern. 

Nach der Filmvorführung im Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin ist eine Diskussion mit den Aktivistinnen und Aktivisten geplant, mit dabei ist auch die irische Dozentin und Co-Regisseurin des Films, Siobhán Wills.

Der Film:

„We Fight For The Land: Quilombola and Indigenous Resistance to Ecowar Violence in the Amazon"

(2023, 62 Minuten) Regie: Cahal McLaughlin und Siobhán Wills. Sprache: Portugiesisch mit Untertiteln auf Englisch. Die anschließende Diskussion wird übersetzt.

  • WANN: Freitag, 20. Sept. 2024, 17:30 – 19:00
  • WO: Lateinamerika Institut (LAI), Freie Universität Berlin, Raum 201, Rüdesheimer Str. 54, 14197 Berlin
  • U-Bahn Breitenbachplatz, Bus 248, 282
  • Eintritt frei. Ohne Anmeldung.

Hier können Sie sich den Dokufilm auch im Internet anschauen:

https://vimeo.com/970501131?share=copy

Eingeladene Gäste:

  • Ariana Gomes: Babaçu-Nusssammlerin, Exekutivsekretärin des Agroökologie-Netzwerks - Rede de Agroecologia do Maranhão (RAMA)
  • Maria Adriana Oliveira: Gewerkschaftsführerin und Quilombola, Präsidentin der Gewerkschaft der Landarbeiter und Kleinbauern:innen von Açailândia, Maranhao
  • Diogo Cabral: Menschenrechtsanwalt
  • Edimilson Costa: Gewerkschaftsführer (Federação dos Trabalhadores Rurais Agricultores e Agricultoras Familiares do Maranhão – FETAEMA)
  • Raimundo Alves da Silva: Exekutiver Koordinator der Associação Comunitária de Educação em Saúde e Agricultura
  • Ulisses Terto Neto: Menschenrechtsforscher und Rechtsprofessor an der Staatlichen Universität von Goiás (Brasilien)
  • Siobhán Wills: Co-Regisseurin des Dokumentarfilms “We Fight For This Land: Quilombola and Indigenous Resistance to Ecowar Violence in the Amazon”.

Neben Rettet den Regenwald sind das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. (FDCL), KoBra – Kooperation Brasilien e.V., und PAN Germany Mitveranstalter.

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