Damm-Projekt im Selous Game Reserve kaum mehr zu stoppen

Flug über dem Rufiji-Fluss im Selous Game Reserve in Tansania Wird der Fluss Rufiji gestaut, verschwinden große Savannen-Gebiete in einem Stausee (© istockphoto.com)

27.07.2021

Der Staudamm am Fluss Rufiji inmitten Tansanias Selous Game Reserve ist nahezu fertiggestellt. Trotz jahrelangem Widerstand von Umweltschützern hat die Regierung das Projekt vorangetrieben. Jetzt hat die Unesco ihre Kritik entwertet: Trotz verheerender Folgen des Baus für die Natur darf das Gebiet den Titel „Welterbe“ behalten.

Wenn ein Welterbegebiet in Gefahr ist, fordern Umweltschützer üblicherweise von der Unesco und Regierungen eine Verbesserung der Situation. Im Fall von Selous drangen viele jedoch darauf, dem Schutzgebiet den Titel „World heritage“ zu entziehen – als Zeichen auch an andere Regierungen, den Schutz ernst zu nehmen.

Die Unesco-Entscheidung wirkt daher wie ein Freibrief für schädliche Projekte. Selbst die planvolle Zerstörung großer Teile eines Schutzgebiets bleibt ohne Konsequenzen.

Rettet den Regenwald hat sich mit einer Petition, die von 324.594 Unterstützern unterschrieben wurde, gegen den Bau des Staudamms ausgesprochen. Zuletzt hatten wir Präsidentin Samia Suluhu Hassan mit Hinweis auf die Petition und die anstehende Entscheidung der Unesco aufgerufen, das Projekt einzustellen, bevor große Flächen geflutet werden. Leider hat der Druck weder bei der Regierung noch bei der Unesco sein Ziel erreicht. Wir beobachten die Situation allerdings weiter und werden gegebenenfalls wieder aktiv.

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