ReconAfrica zerstört offenbar unberührtes Buschland

Giraffen © Pixabay / frei

14.02.2022

Die kanadische Ölfirma ReconAfrica wird beschuldigt, in Namibia unberührtes Buschland zerstört zu haben. Dabei gehe es örtlichen Umweltschützern zufolge um eine 2,5 Kilometer lange Schneise für seismische Untersuchungen, die für die Suche nach Erdöl nötig sind. Die Firma hat zudem angekündigt, im Jahr 2022 drei bis sechs weitere Probebohrungen vornehmen zu wollen.

Acht namibische Umweltschutzorganisationen erheben die Vorwürfe gegen die Firma in einem gemeinsamen Brief an den Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für Ressourcen Ende Januar 2022. Demnach wurde die Schneise im Schutzgebiet George Mukoya Conservancy angelegt, bevor die Arbeiten aufgehalten wurden. In der Umweltverträglichkeitsprüfung hatte ReconAfrica ursprünglich angegeben, dass für seismische Untersuchungen ausschließlich bereits vorhandene Wege genutzt würden. Kurze Zeit später war bereits von 22,5 Kilometer langen zusätzlichen Schneisen die Rede.

Bisher hat ReconAfrica zwei Probebohrungen vorgenommen. Umweltschützer bemängeln den unsachgemäßen Umgang mit belasteten Abwässern. Noch in diesem Jahre sollen drei bis sechs weitere Bohrungen gemacht werden.

National Geographic erhebt zudem den Vorwurf, ReconAfrica habe verbotenerweise innerhalb des Schutzgebiets Kapinga Kamwalye Conservancy Land in der Größe von fünf Fußballfeldern für eine Ölbohrung „platt gemacht“ (bulldozed). Zwei lokalen Anführern seien Jobs angeboten worden, damit sie schweigen. „Gruben mit Abfällen von Probebohrungen sind mit dunkler Flüssigkeit gefüllt. Die Felder sind mit tiefen Abdrücken seismischer Testplatten aus Metall übersät. Ausgerissene Bäume liegen in geschwärzten Haufen neben breiten Wegen durch den Busch“, beschreibt National Geographie die Lage.

ReconAfrica bestritt dem Magazin gegenüber alle Vorwürfe.

Nach eigenen Angaben hat die Firma bereits auf einer Länge von 450 Kilometern seismische Tests gemacht und für weitere 500 Kilometer beim Umweltministerium die Genehmigung beantragt. Noch im Februar 2022 soll ein zweites Erkundungsprogramm starten.

In einer offiziellen Mitteilung vom 20. Januar spricht ReconAfrica von „exzellenten Ergebnissen“ der bisherigen Tests. Zudem unterstreicht die Firma ihren „Kommunikationsfluss“ mit der Bevölkerung „in lokalen Sprachen“.

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