Erdöl-Projekt treibt Elefanten in die Dörfer
06.09.2022
Führt die Ausbeutung von Erdöl in Ugandas Murchison Falls Nationalpark dazu, dass Elefanten von dort flüchten und in Dörfern Schäden anrichten? Die Einwohner sind davon überzeugt und schlagen Alarm.
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten gibt es schon lange, doch seit in der Region in und um den Murchison Falls Nationalpark nach Erdöl gesucht wird, haben die Fälle erheblich zugenommen. In den vergangenen beiden Jahren waren Berichten zufolge mehr als 300 Männer, Frauen und Kinder in 20 Dörfern im Distrikt Buliisa betroffen.
Elefanten verwüsten Felder und Gärten, wo Cassava, Mais, Kürbisse und Süßkartoffeln angebaut wurden und Obstbäume wachsen. Die Tiere haben Menschen verletzt, einige sind nur knapp dem Tod entronnen. Die Dorfbewohner:innen machen sich zudem Sorgen um ihre Kinder auf dem Schulweg.
Die Einheimischen sind überzeugt, dass die Zunahme der Konflikte direkt mit den Erdöl-Projekten Tilenga und Kingfisher und der Pipeline EACOP zusammenhängt. „Wir glauben, dass die Elefanten vor dem Lärm, dem Staub und den menschlichen Aktivitäten beim Bau von Bohrstellen, Straßen und anderen Anlagen im Herzen des Murchison Falls Nationalparks fliehen. Diese stören die Tiere und blockieren auch die Korridore, die die Elefanten normalerweise für ihre Wanderungen nutzen“, heißt es in einem Brief an die Uganda Wildlife Authority, das Tourismusministerium, das Parlament und die Distriktregierung.
Zudem würden Nahrungsquellen der Elefanten zerstört, sodass sie in Dörfern und auf Feldern nach Futter suchen.
Doch die Behörden bleiben tatenlos. Statt die Menschen etwa mit Nahrungsmitteln zu unterstützen, verlangen sie Beweisfotos der Elefanten, die anzufertigen jedoch lebensgefährlich sein kann.
Die Dorfbewohner:innen fordern in ihrem Brief unter anderem eine Entschädigung für verlorene Ernten und beschädigte Häuser und eine Unterstützung für medizinische Behandlungen. Doch der Kern der Forderungen geht darüber hinaus: „Stoppen Sie alle mit Erdöl verbundenen Aktivitäten in und um den Murchison Falls Nationalpark.“
Rettet den Regenwald setzt sich seit langem gemeinsam mit Partner-Organisationen in Uganda und Tansania für das Ende der Erdöl-Projekte ein. Bitte unterschreiben Sie diese Petition, falls Sie es noch nicht getan haben.