Studie „Verschwindende Wälder“ nennt Verantwortliche für Waldvernichtung
17.10.2022
Seit 2016 unterstützt Rettet den Regenwald Umweltschützer in Nigeria dabei, die Regenwälder am Cross River zu bewahren. Jetzt hat einer der Partner für eine Studie die Gründe des Waldverlusts analysiert. Demnach ist ein kriminelles Kartell am Werk. Der Anhang hat es in sich.
Auf 30 Seiten legt Odey Oyama vom Rainforest Resource and Development Center (RRDC) dar, wie und warum die Wälder zerstört werden: Eine immense Rolle spiele dabei der illegale Holzeinschlag. Der finde im großen Stil am helllichten Tage statt. Odey Oyama spricht von einem Kartell, das sich von den Holzfällern mit Motorsägen bis hin zu Politikern und Hintermännern im Ausland erstrecke. Bestechung etwa von Beamten an Checkpoints spiele eine große Rolle. Wie brutal und rücksichtslos die Kriminellen vorgehen, zeigen Fotos von drei verletzten Männern.
Ein zentraler Aspekt ist das sogenannte „Salvage logging“, also der Holzeinschlag, der beispielsweise der Einrichtung einer Palmölplantage voraus geht. Alles deute darauf hin, dass das „Salvage logging“ als „Deckmantel für die vollständige Abholzung dient“. So werde nicht an anderer Stelle aufgeforstet und Umweltverträglichkeitsprüfungen fehlten. „Salvage logging“ eröffne „einen Korridor für die groß angelegte illegale Gewinnung von Holz“.
Im Anhang nennt die Studie schließlich Verantwortliche. 79 Namen von Firmen und Personen, die an „Salvage Logging“ beteiligt sein sollen, sind dort zusammengetragen. Lesern außerhalb des Bundesstaates dürften kaum einer der Namen etwas sagen, innerhalb von Cross River hat der Report womöglich Sprengkraft.
RRDC arbeitet bereits an einer erweiterten Version mit mehr Namen. Die Studie „Vanishing forests“ des RRDC ist leider nicht online zugänglich.