Protest zeigt Wirkung: Totals Öl-Pipeline gehen potentielle Investoren aus

Giraffen in Südafrika Die Ölförderung im Murchison Falls Nationalpark und die Pipeline durch weitere Schutzgebiete gefährdet zahlreiche Tierarten (© Mathias Rittgerott)

02.11.2022

Der Öl-Konzern TotalEnergies hat offensichtlich immer größere Probleme bei der Finanzierung der Pipeline EACOP in Ostafrika. 24 Großbanken und 18 Versicherungen haben bereits zugesagt, von dem Projekt in Uganda und Tansania die Finger zulassen. Dazu hat der Protest des weltweiten Netzwerks StopEACOP beigetragen, zu dem Rettet den Regenwald gehört.

Im Oktober haben vier weitere Banken und fünf Versicherungen zugesichert, die Pipeline nicht zu unterstützen. Zu den Instituten, die abgesagt haben, gehören Deutsche Bank, DZ Bank (Volksbanken), Barclays, Citi und HSBC und die (Rück-)Versicherer Zurich, Allianz und Axa.

Die Pipeline soll bis zu 5 Milliarden Euro kosten, wovon 3 Milliarden finanziert werden müssen. Hinter dem Projekt stehen der französische Öl-Konzern TotalEnergies und die China National Offshore Oil Corporation (CNOOC). Das eines Tages in den Öl-Feldern Tilenga und Kingfisher in Uganda geförderte Öl soll durch die 1.443 Kilometer lange East African Crude Oil Pipeline (EACOP) zum Exporthafen Tanga in Tansania transportiert werden.

Dass Banker vor dem Projekt zurückschrecken liegt auch am öffentlichen Druck, den das Netzwerk StopEACOP ausübt. Teil dieses Protests ist die Petition von Rettet den Regenwald, die sich gegen die Suche nach Öl im Murchison Falls Nationalpark wendet. Die Petition finden Sie unter diesem Text und hier.

Bitte unterschreiben und teilen Sie die Petition mit vielen Menschen, denn der internationale Protest zeigt Wirkung. Doch noch ist das Projekt nicht vom Tisch.

Jüngst hat das EU-Parlament in einer Resolution vor den verheerenden Folgen des Projekts für die Umwelt und das Klima gewarnt und Menschenrechtsverletzungen verurteilt.

Studie: 98 Prozent der Klimagas-Emissionen verheimlicht

Wie wichtig es ist, die Pipeline zu verhindern, zeigt eine aktuelle Studie, wonach das Projekt so hohe Treibhausgas-Emissionen verursacht wie Uganda und Tansania zusammen innerhalb von 25 Jahren. Der Ausstoß von 379 Millionen Tonnen wäre mit dem Vorhaben verbunden, wenn man nicht nur die Emissionen während des Baus und Betriebs der Pipeline berücksichtigt, sondern auch den Transport der 848 Millionen Barrel Rohöl etwa nach Europa, die Verarbeitung und schließlich den Verbrauch durch den Endkunden. Dieser Anteil mache 98,2 Prozent der Gesamt-Emissionen aus und wird bei Projektbeschreibungen verheimlicht.

Neuer Film zeigt die Opfer und den Widerstand

Das Bündnis StopEACOP hat einen 43 Minuten langen Film „A crude reality“ über den Widerstand gegen die Pipeline veröffentlicht. In ihm kommen viele Betroffene zu Wort, die bereits ihr Land, ihre Häuser und ihre Lebensgrundlage durch das Projekt verloren haben. Maxwell Atuhura, ein Partner von Rettet den Regenwald, schildert in dem Film die Umweltschäden. TotalEnergies erfülle Versprechungen nicht.

Wie könne die Firma gravierende Auswirkungen auf die Umwelt beherrschen, wenn sie schon bei der Luftverschmutzung durch Staub versage?

(Auf YouTube bitte Untertitel einschalten.)

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