Umweltschützer stärken tausende Dorfbewohner
17.11.2022
Vorsicht, langweilig! Aber nur auf den ersten Blick. Der Schutz der Regenwälder geschieht oft nicht mit spektakulären Aktionen, sondern im Kleinen. Mit stetem Tropfen. Etwa damit, die Bevölkerung über die Gefahren und ihre Rechte aufzuklären und zu stärken. Innerhalb weniger Tage haben vier unserer Partner-Organisationen aus Afrika Berichte über diese Art Arbeit geschickt.
In Gabun hat Muyissi Environment Versammlungen mit 200 Dorfbewohnern, die von Palmöl-Plantagen der Firmen Olam und Sotrader betroffen sind, organisiert. Dabei kam zur Sprache, dass Firmen Versprechen offenbar nicht eingehalten haben, die Ernährung der Menschen gefährdet ist und Gewässer so stark verschmutzt wurden, dass Fische daraus ungenießbar sind. Am Internationalen Tag gegen Baum-Plantagen demonstrierten die Dorfbewohner.
In Kamerun hat Synaparcam Aktionen gegen die Palmöl-Firma Socapalm organisiert. Höhepunkt war ebenfalls der Internationale Tag gegen Baum-Plantagen. Im Zentrum stand, dass Orte von spiritueller Bedeutung durch Plantagen beeinträchtigt werden. Außerdem kritisiert die Organisation die Vergabe des umstrittenen Palmöl-Logos RSPO für die Plantagen.
In Uganda hat das Tasha Research Institute Africa (Tasha) Dorfbewohner informiert, die unter Erdölprojekten wie der East African Crude Oil Pipeline (EACOP) leiden. Dazu gehörten beispielsweise Radio-Beiträge und Einwohnerversammlungen. Tasha hat sich auch gegen willkürliche Festnahmen stark gemacht und war daran beteiligt, dass Abgeordnete des EU-Parlaments vom Pipeline-Projekt erfahren und davor gewarnt haben.
Aus der Demokratischen Republik Kongo berichtet CAMV von seinem mehrjährigen Projekt, indigene Batwa, andere Bevölkerungsgruppen und den Schutz der Natur zu versöhnen. Die Batwa waren für die Einrichtung des Kahuzi-Biega Nationalparks, wo Gorillas leben, vertrieben worden. In zwei Beispieldörfern kamen rund 1.500 Menschen zu Informationstreffen und beteiligten sich daran, fast 35.000 Bäume zu pflanzen, die in zwei Baumschulen gezogen worden waren. Das soll Bodenerosion stoppen und Stickstoff binden. Am Ende des Projekts soll der Anbau von Kaffee der verarmten Bevölkerung eine neue Einkommensquelle bieten.
All diese Projekte konnte Rettet den Regenwald mit Ihren Spenden fördern.