Erdöl-Boom in Afrika: „Schluss mit wirtschaftlichem Kolonialismus!“

Ein Mitarbeiter von TASHA spricht in einem Dorf über Gefahren durch Erdöl Ein Mitarbeiter von TASHA spricht in einem Dorf über die Gefahren durch Erdöl (© TASHA)

21.02.2023

Die geplante Pipeline EACOP und zwei weitere Erdöl-Projekte bedrohen in Uganda Menschen und Umwelt, darunter den Murchison Falls Nationalpark. Unsere Partnerorganisation TASHA klärt die Bevölkerung in zahlreichen Dörfern über die Gefahren und über ihre Rechte auf. Eine wichtige Rolle spielen dabei Radiospots.

Die Arbeit von TASHA wirkt gewissermaßen in zwei Richtungen: in die Dörfer hinein und aus ihnen heraus. So sind Teammitglieder der Organisation in drei Distrikten unterwegs, um die Einwohner und Einwohnerinnen über potentielle Gefahren der Ölförderung wie die Verseuchung von Böden und Gewässern und über ihre Rechte aufzuklären. Zugleich hören sie sich die Ansichten und Sorgen der Menschen an, um sie in ganz Uganda und darüber hinaus bekannt zu machen. Dabei geht es um den Verlust ihres Ackerlandes, zu geringe Entschädigung, Bedrohungen und Einschüchterungen.

Diesem Ziel dienen auch Spots und Sendungen in mehreren lokalen Radiostationen.

Drei Namen lassen bei Umweltschützer:innen und vielen Einheimischen die Alarmglocken schrillen: Die Ostafrikanische Rohölpipeline EACOP und die beiden Bohrprojekte Tilenga und Kingfisher. Eine treibende Kraft hinter dem Run auf das Öl der Region ist der französische Konzern TotalEnergies.

Die Öl-Projekte haben TASHA zufolge bereits erhebliche Schäden angerichtet. So seien durch Bauarbeiten wie der Asphaltierung einer Straße Tiere wie Elefanten verdrängt worden. Daher komme es vermehrt zu Konflikten zwischen Tieren und Menschen. Erst kürzlich sei ein 75jähriger Mann dadurch ums Leben gekommen. Im Distrikt Hoima seien Lizenzen für Ölbohrungen vergeben worden, obwohl wichtige Dokumente nicht einsehbar seien.

„Wir müssen wirtschaftlichem Kolonialismus von Unternehmen wie TotalEnergies ein Ende setzen“, sagt TASHA-Mitarbeiter Per Richard Oyirowth. „Uganda ist nicht arm. Die EACOP- und Tilenga-Förderer wollen uns verarmen lassen, unsere Artenvielfalt zerstören und die Zukunft unserer Kinder stehlen. Das ist falsch!"

„Die Zeit ist reif für Investitionen in saubere Energie statt in fossile Brennstoffe“, sagt Maxwell Atuhura, der Vorsitzenden von TASHA, an die Adresse von TotalEnergies, Banken und Versicherungen. Eine breite Koalition aus Umweltschutzorganisationen aus Afrika und Europa hat bereits erreicht, dass zahlreiche Finanzinstitute versichert haben, sich nicht an den Projekten zu beteiligen. Und ohne Finanzierung kann die Pipeline nicht gebaut werden.

Wir haben eine Petition gestartet, die sich insbesondere gegen die Ölförderung im Murchison Falls Nationalpark wendet. Bitte unterschreiben Sie, falls Sie es noch nicht getan haben.

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