Petition in Phnom Penh und Berlin übergeben

15 Jugendliche stehen und knien vor dem Gebäude des Tourismusministeriums und halten einen Banner in die Kamera. Dort steht: „Koh Kong Island soll ein Meeresnationalpark werden“ Die Jugendgruppe Mother Nature Cambodia bei der Übergabe der Petition vor dem Tourismusministerium. Auf dem Banner steht: „Koh Kong Island soll ein Meeresnationalpark werden“ (© Mother Nature Cambodia) 6 Personen stehen vor dem Gitter des Botschaftgebäudes, in den Händen haben sie Banner mit der Aufschrift Rettet den Regenwald und Salva la Selva mit dem Tukan-Symbol des Vereins Rettet den Regenwald übergibt die Petition in der Berliner Botschaft von Kambodscha (© Sanz-Hess)

19.07.2023

„Retten Sie Kambodschas Schatzinsel!“ Diese Forderung haben weltweit mehr als 133.000 Menschen in 176 Ländern mit ihrer Unterschrift unterstützt. In einer gemeinsamen Aktion haben Mother Nature Cambodia und Rettet den Regenwald unsere Petition der Regierung in Kambodscha und deren Botschaft in Deutschland übergeben.

In meerblauen T-Shirts, die Arme grün bemalt – so zogen 17 Studentinnen und Studenten der Jugendgruppe Mother Nature Cambodia (MNC) mit Megafon und der Petition in der Hand durch die Straßen von Phnom Penh. Ihr Ziel: die Ministerien für Tourismus und Umwelt und der Sitz des Premierministers. Und so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie möglich für den Schutz der größten Insel ihres Landes. „Koh Kong Island soll ein Meeresnationalpark werden“, steht auf ihrem Banner.

„Mit den grünen Armen wollen wir zeigen, dass wir uns für unsere natürlichen Ressourcen stark machen – besonders für Koh Kong Island“, sagt MNC-Aktivistin Phuon.

Video von Mother Nature Cambodia zu ihrer Aktion zum Schutz von Koh Kong Island. Das Video ist in der Landessprache Khmer.

Seit gut zehn Jahren unterstützt Rettet den Regenwald Mother Nature Cambodia bei ihren spektakulären, oft erfolgreichen Kampagnen. Gemeinsam haben wir im September 2020 eine Petition zum Schutz von Kambodschas größter Insel gestartet – bis heute haben weltweit mehr als 133.600 Menschen unterschrieben. Die Petition richtet sich an Premier Hun Sen sowie an die Minister für Umwelt und Tourismus.

Denn im Juni 2019 hatte die Regierung verkündet, die Insel zu „entwickeln“ – vor allem für den Luxus-Tourismus. Diese Aufgabe übertrug der Regierungschef der einflussreichen L.Y.P.-Unternehmensgruppe, zusammen mit einer Landkonzession auf Koh Kong Krao, wie die Insel in der Landessprache heißt. Genaue Pläne wurden nicht öffentlich.

Gleichzeitig gab das Umweltministerium bekannt, die Insel 2021 zum Meeresnationalpark zu erklären. Doch bis heute, so Aktivistin Phuon, gibt es dieses Schutzgebiet nicht, und jeder Versuch, Antworten über die Pläne der Regierung zu erhalten, scheiterte.

Erstes Ziel der Aktivistengruppe: das Tourismusministerium. Dort wurde ihnen gesagt, dass man nicht zuständig sei. Im Umweltministerium und dem Sitz des Premiers wurde der Widerstand noch massiver. „Wir wurden bedroht, und man warf uns vor, illegal zu handeln“, so Phuon.

Immer wieder werden die MNC-Mitglieder bedroht und verhaftet, weil sie ihre Bürgerrechte wahrnehmen. Sechs von ihnen sind nur auf Kaution frei, und ihnen drohen weitere Haftstrafen.

Sie machen trotzdem weiter – aber ihre Verzweiflung ist offensichtlich, wie auch das Video zeigt. „Als wir den Sitz von Premier Hun Sen verlassen haben, haben viele von uns geweint“, sagt Phuon. Aber sie ist sicher: Diese Petition wird eine große Wirkung haben, sowohl in Kambodscha als auch international. Auch wenn es für die Aktivistinnen und Aktivisten von Mother Nature Cambodia immer schwieriger wird, Petitionen an die Regierung zu übergeben.

Übergabe in Berlin

Zeitgleich übergab das Rettet den Regenwald-Team die Petition in der Berliner Botschaft Kambodschas. „Wir hatten uns angemeldet und konnten Mitarbeitern der Botschaft erklären, worum es uns geht“, sagt Marianne Klute. „Doch sie wollten die Petition nicht entgegennehmen. Deshalb haben wir sie anschließend der Botschafterin Savny Phen per E-Mail geschickt mit der Bitte, sie an die Regierung in Kambodscha weiterzuleiten.“

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