Regierung gibt Versteigerung auf!

Bonobo auf dem Ast eines Baumes in Kongo Die Regenwälder im Kongobecken sind Heimat von Bonobos, Gorillas und Schimpansen (© shutterstock.com)

16.10.2024

Großartige News aus dem zweitgrößten Regenwald der Erde: Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo gibt die Versteigerung von 27 Öl-Konzessionen auf! Die örtliche Bevölkerung und Umweltschützer – darunter Rettet den Regenwald - hatten sich mit aller Kraft gegen das Projekt gestemmt. Weil das Ölministerium einen neuen Anlauf angekündigt hat, geht unsere Kampagne weiter.

Der Paukenschlag kam am 11. Oktober. In einer knappen, eine Seite kurzen Erklärung sagte Minister Aimé Sakombi Molendo die Versteigerung von 27 Öl-Blöcke ab. Als Grund nannte er Unregelmäßigkeiten bei Vergabeprozess und das mangelnde Interesse der Branche. Deadlines waren mehrfach verschoben worden.

Im Juli 2022 hatte die Regierung 27 Öl- und 3 Gaskonzessionen zur Versteigerung ausgeschrieben. Mehrere davon im sensiblen Ökosystem der Cuvette Centrale, dem größten Torfkomplex der Tropen. Neun überlappten mit Schutzgebieten wie dem Virunga Nationalpark.

„Die Regierung hat jetzt das Richtige getan und diese unsägliche Vergabe abgebrochen. Dass sie einen neuen Anlauf unternimmt, doch Öl im Kongo-Becken auszubeuten, erfüllt uns mit Sorge, auch wenn sie Schutzgebiete ausklammern sollte“, sagt Marianne Klute, Vorsitzende von Rettet den Regenwald: „Die Förderung von Öl- und Gas gefährdet Natur, Klima und Bevölkerung und muss ein Ende haben. Präsident Félix Tshisekedi spricht vom Kongo als „Land der Lösungen“ in Punkto Klima- und Regenwaldschutz und muss diesem Anspruch gerecht werden.“

Von Beginn an hatten Umweltschützer, Zivilgesellschaft und die Bevölkerung die Rechtmäßigkeit des Prozesses in Frage gestellt, die Missachtung der örtliche Bevölkerung bemängelt und vor der Zerstörung von Regenwäldern gewarnt. Rettet den Regenwald und einige Partnerorganisationen hatten die Petition „Die Regenwälder des Kongo nicht der Ölindustrie opfern“ gestartet und die Unterschriften in Berlin, Kinshasa und Montréal übergeben.

Stand Oktober 2024 haben 117.247 Personen die Forderungen unterzeichnet. Da die Bedrohung nicht vollständig gebannt ist, sammeln wir weiter Unterschriften.

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