Costa Rica: El Diquis-Projekt ausgesetzt
03.06.2011
Ein Erfolg für die Teribe-Indianer in Costa Rica: Deren Lebensraum im Terraba Tal wurde von einem riesigen Staudammprojekt bedroht. Die Teribe baten um internationale Unterstützung und Rettet den Regenwald sammelte 11.600 Unterschriften. Knapp drei Wochen später reagierte die Regierung
Ein Riesenerfolg für die Teribe-Indianer in Costa Rica. Deren Lebensraum im Terraba Tal wurde von einem riesigen Staudammprojekt bedroht, welches über ihre Köpfe hinweg entschieden wurde. Die Teribe baten daraufhin um internationale Unterstützung und beschwerten sich unter anderem beim UN-Sonderberichterstatter zur Lage der Menschenrechte und Grundlegenden Freiheiten Indigener Völker, James Anaya.
Am 29. April hat Rettet den Regenwald die Aktion gestartet, an der 11.600 Menschen teilgenommen haben. Knapp drei Wochen später hat die Regierung Costa Ricas reagiert und den Verein auch per Schreiben über die eingeleiteten Schritte informiert (siehe unten).
Die Arbeiter der staatlichen Betreiberfirma ICE haben demnach wie von den Indianern gefordert alle Arbeiten eingestellt und das Regenwaldgebiet verlassen. Nun will die Regierung in einen Dialog mit den Teribe eintreten und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Diese Schritte fordert auch UN-Sonderberichterstatter Anaya, der zeitgleich zur Aktion von Rettet den Regenwald die Teribe Ende April besucht hatte. Sein Bericht zur Lage der Teribe in Costa Rica wurde gestern veröffentlicht.
Anaya bestätigt, dass „das international verbriefte Recht der Teribe auf Konsultation und vollständige Information in Bezug auf das El Diquis Staudammprojekt nicht eingehalten wurde“. Des Weiteren bescheinigt er das Recht der Teribe auf Konsultation, da „die Überflutung durch den geplanten Stausee mindestens 10 Prozent des geschützten Reservats der Teribe betreffen und weitere negative Einflüsse durch die Tausenden am Bau beteiligten Arbeiter entstünden.“.
Außerdem empfiehlt Anaya die Konsultationen zwischen den Teribe und der ICE von einer internationalen Kommission begleiten zu lassen, „um das Machtgefälle zwischen den Verhandlungspartner aufzuheben“.
Der Bericht schließt mit der Vorgabe an das Unternehmen und den Staat Costa Rica, dass die „endgültige Entscheidung über den Bau des Staudamms vom Ergebnis der Konsulationen mit den Teribe abhängig gemacht werden soll.“.
In einer öffentlichen Verlautbarung bestätigte ICE die Empfehlungen Anayas „als wichtige Werkzeuge, um die Konsultationen durchzuführen, die ein Beispiel auf internationaler Ebene und einen Meilenstein in der Geschichte Costa Ricas sein werden."
Rettet den Regenwald dankt der Regierung von Costa Rica für die rasche und positive Entscheidung, die Rechte der Indianer zu beachten und mit diesen in einen offenen Dialog zu treten. Das Staudammprojekt muss gemeinsam mit den Menschen in allen Einzelheiten geprüft und gegebenenfalls gestrichen werden.