Erfolg: Madagaskar und Panama schränken Handel mit Palisander- und Ebenholz ein

Illegale Holzfäller bei der Arbeit auf Madagaskar Illegale Holzfäller plündern auf Madagaskar selbst die Nationalparks

30.09.2011

Die Regierungen von Madagaskar und Panama haben 91 Tropenhölzer auf das sogenannte Washingtoner Artenschutzabkommen (WA) setzen lassen. Die tropischen Edelhölzer werden insbesondere für Spezialanwendungen wie den Bau von Musikinstrumenten verwendet und sind vom Aussterben bedroht

Die Regierungen von Madagaskar und Panama haben 91 Tropenhölzer auf das sogenannte Washingtoner Artenschutzabkommen (WA) setzen lassen. Das internationale Vertragswerk (auf englisch Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora – CITES) wurde bisher von 175 Ländern unterzeichnet und verbietet oder beschränkt den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten weltweit.

Die Regierung Madagaskars hat beim Sekretariat des WA in Genf beantragt, fünf Arten von Palisanderholz (Genus Dalbergia) und 84 Ebenholzarten (Genus Diospyros) im Anhang III des Abkommens aufzuführen, um die Plünderung der Regenwälder der Insel einzudämmen. Die tropischen Edelhölzer werden insbesondere für Spezialanwendungen wie den Bau von Musikinstrumenten verwendet und sind vom Aussterben bedroht.

Skrupellose Holzhändler plündern seit 2009 selbst die Nationalparks der Inselrepublik, um internationale Kunden mit den seltenen Edelhölzern zu beliefern und Kasse zu machen. Zu letzteren gehört der Nobelgitarrenhersteller Gibson in den USA, dessen Geschäftsräume nun schon zum zweiten Mal von amerikanischen Bundesbeamten durchsucht wurden. Gibson soll u.a. über den Hamburger Tropenholzhändler Theodor Nagel illegal geschlagenes Rosenholz aus Madagaskar importiert haben.

Unterstützt wurden die Ermittlungsbehörden von den Menschenrechtsorganisationen Global Witness und Environmental Investigation Agency (EIA). Sie haben im Auftrag der madegassischen Nationalparkverwaltung und mit Geldern der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die undurchsichtigen Lieferbeziehungen für illegale Tropenhölzer aufgedeckt. Die Ergebnisse sind in der Studie zum internationalen Handel mit Palisander- und Ebenholz zusammengefasst. Rettet den Regenwald hat mit der Aktion „Illegales Tropenholz für Edelgitarren?“, an der sich fast 16.000 Menschen beteiligt haben, gegen die illegalen Tropenholzimporte protestiert.

Auch Panama hat beantragt, die Palisanderholzbestände (Dalbergia darienensis und Dalbergia retusa) des mittelamerikanischen Landes vor der weiteren Plünderung im Auftrage ausländischer Kunden schützen zu lassen. Am 22. Dezember sollen die Beschränkungen für beide Länder wirksam werden. Die im Anhang III aufgeführten Arten müssen nicht durch eine Zweidrittel-Mehrheit der WA-Mitglieder bestätigt werden.

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