Teilerfolg in Sri Lanka: Dole zieht sich aus Nationalpark zurück

Elefanten an einer Wasserstelle Elefanten auf Sri Lanka / Foto: Anonym (© Anonym)

09.11.2011

Abholzung im einem Nationalpark, der 400 Asiatische Elefanten und andere gefährdete Tier- und Pflanzenarten beheimatet – damit wollte sich Bananen-Händler Dole nicht belasten. Die Firma hat beschlossen, sich aus dem Gebiet zurückzuziehen.

 

Der Dole-Konzern, in Deutschland vor allem für Bananen und andere Südfrüchte bekannt, hat auf die internationalen Proteste von Umweltschutzorganisationen gegen neue Plantagen in einem Tropenwald- und Elefantengebiet auf Sri Lanka reagiert. Direkt angrenzend an den Somawathi-Nationalpark waren bereits 1.500 Hektar abgeholzt und mit Bananen bepflanzt worden. Weitere 4.700 Hektar im seit 1986 unter Naturschutz stehenden Nationalpark sollten folgen. Das Gebiet ist die Heimat von 400 Asiatischen Elefanten und anderen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.

In einer Antwort an Rettet den Regenwald schreibt Dole nun: Nach den Berichten über die Rodungen im Nationalpark hat sich das das Tochterunternehmen Dole Lanka „mit mehreren Umweltgruppen getroffen“. Und weiter: „Angesichts der Bedeutung dieser Berichte hat Dole Lanka am 23. September 2011 verschiedene Anbautätigkeiten auf dem fraglichen Grund und Boden eingestellt. Am 28. Oktober 2011 hat Dole Lanka die Entscheidung getroffen, sämtliche weiteren Arbeiten in dem betroffenen Gebiet einzustellen und hat seinen Partner vor Ort, Letsgrow, von der Absicht des Unternehmens in Kenntnis gesetzt, sich bis zum 11. November 2011 aus sämtlichen Tätigkeiten in dem fraglichen Gebiet zurückzuziehen.

Nach Angaben des Konzern hat Dole Lanka einen Bewirtschaftungsvertrag für das Gebiet mit der Firma Letsgrow Limited geschlossen. In den Land- und Plantagendeal sollen nach Angaben lokaler Organisationen und Wissenschaftler auch das Militär der südasiatischen Inselrepublik verwickelt sein. Die Armee betreibt direkt angrenzend an den 378 Quadratkilometer großen Somawathi Nationalpark ein militärisches Sperrgebiet. Teile davon soll das Militär widerrechtlich an Letsgrow vergeben haben. Die Landflächen unterstehen aber offiziell den Umwelt- und Wildtierschutzbehörden.

Ungeklärt ist weiterhin, was mit den bereits im Wald angelegten Banananenplantagen und Doles Partnerfirma Letsgrow geschieht. Rettet den Regenwald fordert, dass die angerichteten Schäden repariert und auf den gerodeten Flächen die natürliche Vegetation wiederhergestellt werden muss. Umweltschützer berichten, dass die Firmen selbst im Nationalpark bereits Wald gerodet haben.

Rettet den Regenwald hat die Bemühungen der Umweltschützer mit der Protestaktion  "Sri Lanka: Dole-Bananen bedrohen Nationalpark und Elefanten" beteiligt, an der fast 18.000 Personen teilgenommen haben. Nachfolgend die vollständige Antwort von Dole.

 

Von: Kontakt@dole.com
Datum: 7. November 2011 09:54:35 MEZ
An: info@regenwald.org
Betreff: Dole Lanka

Sehr geehrter Herr Schenck, sehr geehrter Herr Behrend,

mit Interesse haben wir Ihre Berichterstattung bezüglich der geschäftlichen Aktivitäten von Dole Lanka (Private) Limited („Dole Lanka“) in Sri Lanka gelesen und möchten hierzu wie folgt Stellung nehmen:

Dole Lanka betreibt den Anbau von Obst und Gemüse. Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hat Dole Lanka einen Vertrag mit Letsgrow (Private) Limited („Letsgrow“) zur Bewirtschaftung eines bestimmten, von Letsgrow bereitgestellten Grundstücks, geschlossen. Letsgrow ist weder eine Tochtergesellschaft, noch ein auf sonstige Art verbundenes Unternehmen von Dole Lanka.

In jüngster Zeit sind Medienberichte erschienen, in denen behauptet wird, dass ein Teil des für Dole Lanka bereitgestellten Bodens innerhalb des Somawathie-Nationalparks liegen könnte. Dole Lanka hat sich auch mit mehreren Umweltschutzgruppen getroffen, die ähnliche Ansichten geäußert haben.

Angesichts der Bedeutung dieser Berichte hat Dole Lanka am 23. September 2011 verschiedene Anbautätigkeiten auf dem fraglichen Grund und Boden eingestellt. Am 28. Oktober 2011 hat Dole Lanka die Entscheidung getroffen, sämtliche weiteren Arbeiten in dem betroffenen Gebiet einzustellen und hat seinen Partner vor Ort, Letsgrow, von der Absicht des Unternehmens in Kenntnis gesetzt, sich bis zum 11. November 2011 aus sämtlichen Tätigkeiten in dem fraglichen Gebiet zurückzuziehen.

Anschließend hat sich Dole Lanka mit dem Amt für Wildtierschutz (Department of Wildlife Conservation), der für die Überwachung der Nationalparks zuständigen Regierungsbehörde, in Verbindung gesetzt und deren Beratung in der Angelegenheit erbeten.

Dole Lanka plant die Zusammenarbeit mit Fachleuten, um jedwede negativen Auswirkungen auf die Elefanten durch die Geschäftstätigkeit in Sri Lanka zu vermeiden. Entgegen einiger Berichte hat Dole Lanka während der Zeit ihrer Geschäftstätigkeit in Sri Lanka keinem Elefanten irgendein Leid oder einen Schaden zugefügt.

Zum Abschluss sei erwähnt, dass Dole Lanka keinerlei Geschäfte mit der Sri Lanka Armee (SLA) getätigt hat. Dole Lanka legt großen Wert auf Integrität und arbeitet nach den höchsten ethischen Standards.

Mit freundlichen Grüßen

Dole-Team Deutschland

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Sylvain Cuperlie
Vice President Worldwide Corporate Responsability and sustainability
Dole Fresh Fruit Europe
Stadtdeich 7
20097 Hamburg
Tel +49.40.32.90.60

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