Tägliche News zu dem Indonesier-Besuch: Die Indonesier in Deutschland

Indonesische Delegation vor dem Hamburger Flughafen Die Indonesische Delegation am Hamburger Flughafen

08.12.2011

Mit einer Stunde Verspätung kommen unsere Besucher endlich im Hamburger Flughafen an. Sie sind müde von der langen Reise, freuen sich aber über unser Empfangsplakat: Selamat Datang teman-teman dari Indonesia! Herzlich willkommen, liebe Freunde aus Indonesien.

Währenddessen wird Idas und Bidins Familie im zerstörten Dorf weiterhin schwer bedroht.
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Gelandet – und voller Sorge um die Familie im zerstörten Heimatdorf

Mit einer Stunde Verspätung kommen unsere Besucher endlich im Hamburger Flughafen an. Sie sind müde von der langen Reise, freuen sich aber über unser Empfangsplakat: Selamat Datang teman-teman dari Indonesia! Herzlich willkommen, liebe Freunde aus Indonesien.

Wettermäßig ist der Empfang leider extrem unfreundlich – im Hotel wartet schon ein Stapel warmer Kleidung, die uns viele Helfer zur Verfügung gestellt haben.

Vor allem Ida, Bidin und ihr kleiner Sohn Agung sind erschöpft – mehr noch sieht man den Eltern aber ihre große Sorge an: „Während wir hier sind und mit euch sprechen, wird unsere Familie im zerstörten Dorf weiterhin schwer bedroht durch die Wachen von der Palmölfirma Wilmar und durch die  Polizeibrigaden“, sagt Bidin. Sie haben massiv versucht, Bidin und Ida an der Reise nach Deutschland zu hindern. Für Menschen wie dich ist es verboten, nach Deutschland zu fahren, hat der Wilmar-Manager zu Bidin gesagt. Und Polizei und Wilmar-Sicherheitsleute in Bidins Dorf geschickt. „Sie haben unsere Familie gejagt und vertrieben. Sie sind zwar zurückgekommen, doch das Dorf ist immer noch von den Brigaden eingekesselt. Wir befürchten, dass sie verhungern. Weil alles, was ihnen von Helfern gebracht wird, sofort von den Bewaffneten konfisziert wird. Wir haben große Angst um unsere Familie!"

Auch Feri Irawan von unserer Partnerorganisation Perkumpulan Hijau sollte an der Reise gehindert werden. „Sie haben mir eine große Tasche voll Geld geboten“, sagt Feri.

Der Wilmar-Konzern hat ein enormes Interesse daran, dass die Opfer und Zeugen seiner Gewaltaktion im August 2011 in der Provinz Jambi auf Sumatra nicht an die Weltöffentlichkeit gehen. Es gab zwar einen Untersuchungsbericht über die Zerstörung der Dörfer, und Wilmar hat seine Verantwortung schriftlich eingeräumt. „Doch niemand“, sagt Bidin, „hat mit uns, den Betroffenen, gesprochen, niemand von der Wilmar-Spitze war in unseren Dörfern, niemand hat dort überhaupt nur ein einziges Haus aufgebaut. Wir fühlen uns verraten und verspottet.“

Und wir hier in Deutschland werden alles tun, damit Bidins Familie geholfen wird. Und dass die Öffentlichkeit erfährt, was der weltgrößte Palmölkonzern Wilmar in Indonesien anrichtet.

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