Indianer gegen Ölindustrie: Chevron muss zahlen
21.02.2012
Der US-Ölkonzern Chevron, verantwortlich für eine riesige Ölverseuchung im Amazonas, muss erneut schwere juristische Schlappen einstecken. Ein Berufungsgericht in Ecuador hat ein bahnbrechendes Urteil aus dem letzten Jahr bestätigt. Chevron wird zu einer Strafzahlung von 14 Milliarden Euro verurteilt
Der US-Ölkonzern Chevron muss erneut schwere juristische Schlappen einstecken: Ein Berufungsgericht in Ecuador hat ein bahnbrechendes Urteil aus dem letzten Jahr bestätigt. Damals wurde Chevron in erster Instanz zu einer Strafzahlung von 9 Milliarden Dollar verurteilt. Der Konzern trägt die Verantwortung für die Ölverseuchung, die die Firma Texaco, mit der Chevron später fusionierte, in den Jahren von 1964 bis 1992 im Amazonas-Regenwald verursacht hat. Da sich der Ölriese weigert, die Schuld für die Umweltschäden anzuerkennen und sich auch nicht, wie vom Gericht angeordnet, bei den betroffenen Indianer-Gemeinden öffentlich entschuldigt, hat sich der Betrag mittlerweile auf umgrechnet 14 Milliarden Euro gesteigert.
Damit hat Chevron praktisch sämtliche juristischen Mittel ausgeschöpft. Schon im vergangenen September hatte auch ein US-Berufungsgericht entschieden, dass das Unternehmen die Strafe zu zahlen habe. Zuletzt versuchte der Konzern, sich über ein Wirtschafts-Schiedsgericht in Den Haag aus der Verantwortung zu stehlen. „Ein einfacher Schiedsrichterspruch kann Richter nicht dazu zwingen, die Menschenrechte unserer Bürger zu verletzten“, urteilen die Richter in Ecuador. „Die Anordnungen von Schiedsrichtern zu befolgen, wäre verfassungswidrig und würde die internationalen Menschenrechtsabkommen verletzen."