Ministerin Aigner gibt nach: Begrenzung von Megaställen

Regenwaldzerstörung für Massentierhaltung

22.02.2012

Geplant waren 900 neue Betriebe für über 36 Millionen Hähnchen. Eine neue Dimension der Massentierhaltung, die nicht nur Tiere quält, sondern auch maßgeblich zur Zerstörung des Regenwalds beiträgt. Nun gibt Ilse Aigner nach: Den betroffenen Gemeinden gewährt sie ein Mitspracherecht. So können auch die Bürger eher Einfluss gegen die Mastanlagen nehmen

Ministerin Aigner hat ihren Widerstand gegen die Änderung des Baugesetzes nach Protesten aus der Bevölkerung aufgegeben. Die nun verabschiedete Gesetzesnovelle beschränkt die Anlagengröße auf 3.000 Mastschweine bzw. 85.000 Mastgeflügel.

Das ist immer noch viel zu groß, um eine tiergerechte und ökologische Zucht zu gewährleisten. So sieht die neue Novelle keine Änderung der Besatzdichte in Käfigen vor. Diese liegt bei derzeit 22-24 Hühnern pro Quadratmeter und müsste mindestens halbiert werden. Dennoch ist es ein Teilerfolg, denn geplant waren 900 neue Betriebe für über 36 Millionen Hähnchen. Ilse Aigner, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, wollte das Gesetz im Interesse der Agarwirtschaft verhindern.

Viel bedeutender bei der Änderung des Gesetzes ist, dass nun die Gemeinden ein Mitspracherecht bei der Errichtung von neuen Megaställen haben. Das vergrößert auch die mögliche Einflussnahme von Bürgern auf solche Entscheidungen. Vorher durften Agrarunternehmen ihre Tierfabriken ohne Mitbestimmung betroffener Gemeinden bauen. Jetzt schreibt die Änderung des Baugesetzes für neue Tiermastanlagen eine Umweltverträglichkeitsprüfung vor.

In solchen Megaställen werden Tiere in Rekordzeit gemästet. Für die Tiere bedeutet das endlose Qualen und für die Verbraucher ein enormes Gesundheitsrisiko. Zudem sind die Tierfabriken nur auf Kosten der Umwelt zu betreiben. Das benötigte Kraftfutter wird meist aus Soja gewonnen, welches aus Südamerika importiert wird. Allein für die Massentierhaltung in Deutschland wird eine Fläche von 2,6 Millionen Hektar Soja benötigt. Für die Sojafelder werden natürliche Ökosysteme wie zum Beispiel Regenwälder zerstört.

Rettet den Regenwald sammelte 22.592 Unterschriften, um den Widerstand von Ministerin Aigner zu brechen. Das ist uns gelungen. Jetzt muss das Gesetz noch beschlossen werden. Wir danken Ihnen für die Unterstützung. Bitte beteiligen Sie sich weiterhin an Protesten gegen die Massentierhaltung.

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