Peru: Generalstreik gegen Bergbauprojekt Conga
19.06.2012
Der Konflikt um das Bergbauprojekt spitzt sich zu. Während die Einwohner der Stadt Cajamarca aus Protest gegen die Mine seit 20 Tagen die Stadt mit einem Generalstreik lahm legen, wird Präsident Humala auch in Europa mit Kritik konfrontiert. In Berlin und Brüssel gab es beim Besuch Humalas Demonstrationen gegen Conga.
Der Konflikt um das Bergbauprojekt spitzt sich zu. Während die Einwohner der Stadt Cajamarca aus Protest gegen die Mine seit 20 Tagen die Stadt mit einem Generalstreik lahm legen, wird Präsident Humala auch in Europa mit Kritik konfrontiert. Auch in Berlin und Brüssel gab es beim Besuch Humalas Demonstrationen gegen Conga.
Yanacocha und Regierung bilden "Gewaltallianz"
Das Bergbauunternehmen Yanacocha fährt eine Strategie der vollendeten Tatsachen. Trotz anhaltender Proteste will es die Ausweitung der Goldmine mit aller Gewalt durchsetzen. Immer öfter werden die friedlichen Kundgebungen der Bevölkerung gegen die Mine gewaltsam niedergeschlagen. Polizei und Bergbauunternehmen arbeiten dabei zusammen. Polizei und Militär werden in Fahrzeugen des Bergbauunternehmens zur Niederschlagung der Proteste transportiert. Bisher gab es mehr als 70 Verletzte, einige davon schwer. Mit dem brutalen Vorgehen wollen Yanacocha und Regierung eine Eskalation provozieren, um die bisher friedlichen Demonstranten kriminalisieren zu können. Bis jetzt geht dieser Plan aber nicht auf, denn die Menschen in Cajamarca protestieren weiterhin friedlich.
Konflikte in Peru nehmen zu
Doch nicht nur in Cajamarca wächst die Sorge vor einer zunehmenden Eskalation. In ganz Peru ist seit Amtsantritt von Präsident Ollanta Humala die Anzahl der Konflikte gestiegen. Allein für Mai 2012 zählte die peruanische Ombudsstelle für Menschenrechte 245 Zwischenfälle. Bei 149 davon spielten Umweltfragen eine tragende Rolle. Unter der alten Regierung waren es durchschnittlich 214 Konflikte im Monat. Die Spannungen zwischen Gesellschaft und Regierung steigen. Und das obwohl Humala im Wahlkampf der Hoffnungsträger eines Großteils der Bevölkerung war und sie sich von seiner Regierung eine Politik erhofften, die mehr Rücksicht auf die Umwelt und die marginalisierten Bevölkerungsschichten nimmt. Aber gerade für die Bauern im Andenhochland und die indigenen Gruppen im Amazonasgebiet entpuppte sich der ehemalige Militär Humala als Wolf im Schafspelz. Seine Politik knüpft nahtlos an die der vorherigen Regierung an und fördert einseitig die Interessen der großen transnationalen Unternehmen - auf Kosten der Menschen- und Umweltrechte.