Hawaii: Energiekonzern stoppt den Einsatz von Palmöl in Kraftwerken
10.01.2013
Der größte hawaiianische Energiekonzern stoppt nach einer Testphase die weitere Verbrennung von Palmöl. Rettet den Regenwald unterstützte die Proteste lokaler Umweltgruppen
Im Oktober 2010 hatte sich Rettet den Regenwald zusammen mit der britischen Organisation Biofuelwatch lokalen Aktivisten in Hawaii angeschlossen, um gegen die Pläne für eine großangelegte Palmöl-Verbrennung in den Kraftwerken des größten Energieunternehmens der Insel HECO zu protestieren. Mehr als 21.000 Menschen haben Protestbriefe an HECO und die hawaiianische Regierung verschickt. Zuvor hatte HECO die Genehmigung erhalten, in einer Testphase knapp 10 Millionen Liter Palmöl in zwei Kraftwerken zu verbrennen.
Das Palmöl wurde vom Sime Darby geliefert. Der Konzern aus Malaysia ist einer der weltweit größten Palmölhersteller und berüchtigt für die fortwährende Zerstörung der Regenwälder und Torfmoore in Südostasien. Derzeit ist Sime Darby auch in Westafrika für die Vernichtung tropischer Wälder sowie für zahlreiche Landkonflikte verantwortlich. HECO versuchte die Öffentlichkeit zu täuschen und behauptete, dass das eingesetzte Palmöl „nachhaltig“ gewonnen wurde. Bei diesem Täuschungsmanöver wurde das Unternehmen vom Rohstoffverteidigungsrat (NRDC) der USA durch ein sogenanntes „Nachhaltigkeitsabkommen“ unterstützt. Über die Proteste gegen die Verbrennung von Palmöl zur Energiegewinnung wurde in den hawaiianischen Medien umfangreich berichtet.
Die Testphase wurde dennoch durchgeführt. Das ist zwar enttäuschend, aber nicht überraschend, zumal HECO das Palmöl zu dem Zeitpunkt bereits beschafft hatte. Allerdings scheinen die Proteste langfristig etwas bewirkt zu haben:
HECO verkündete einerseits einen technischen Erfolg, denn die Kraftwerke könnten mit Palmöl betrieben werden. Jedoch wurde andererseits seitdem kein Palmöl mehr verbrannt und die geplante Umstellung der Kraftwerke auf Palmöl scheint vorerst auf Eis gelegt worden zu sein. Das macht einen großen Unterschied für die weltweite Gesamtnachfrage nach Palmöl und entlastet somit die Wälder und ihre Bewohner: Durch eine Umstellung der Kraftwerke auf den pflanzlichen Brennstoff wäre HECO zu einem der größten Palmöl-Importeure der USA aufgestiegen.
Danke an alle, die die Proteste unterstützt haben. Wir bleiben in Kontakt mit den Umweltgruppen auf Hawaii und werden die zukünftigen Entwicklungen aufmerksam verfolgen.