Der Fluch der Gentechnik
24.04.2013
Auf den Feldern wachsen weltweit immer mehr gentechnisch veränderte Nutzpflanzen. Sie wurden immun gemacht gegen das Herbizid Glyphosat, das lästiges Beikraut auf den Monokulturen abtöten soll. Doch längst sind auch diese Wildkräuter gegen das Gift resistent – und der Chemiecocktail wird verschärft
Wissenschaftler und Verfechter der so genannten grünen Gentechnik machen große Versprechungen im Kampf gegen den Hunger, doch in Wahrheit vergiften sie die Äcker der Erde. Das ist längst bekannt und wurde durch eine Studie der US-amerikanischen Marktforscher Stratus Agri-Marketing erneut bestätigt. Danach bilden immer mehr Wildkräuter Resistenzen gegen das Pflanzengift Glyphosat aus, das sie auf den Monokulturen von Mais, Soja, Baumwolle und Zuckerrübe eigentlich vernichten soll. Die Nutzpflanzen selbst wurden genetisch so verändert, dass sie den Herbizidnebel über den Feldern schadlos überstehen.
Das aber gelingt nun auch immer mehr Wildkräutern. Um sie trotzdem abzutöten, verkauft die Genindustrie ständig neue und giftigere Mischungen von Herbiziden. Die unausweichliche Folge: Immer mehr Wildkräuter entwickeln multiple Resistenzen, d.h. auch andere Wirkstoffe und Kombinationen können ihnen nichts anhaben.
Jahrzehnte lang hatte die Genindustrie behauptet, durch ihr verändertes Saatgut würden weniger Spritzmittel gebraucht. Das Gegenteil ist nun der Fall: Der Gifteinsatz verschärft sich – und Gewinner ist die Genindustrie selbst.
Allen voran der weltweit agierende US-Konzern Monsanto, Marktführer von genetisch verändertem Saatgut. Für Monsanto ist der Verkauf der patentierten Gensaaten und der dazu passenden Agrarchemie ein Riesengeschäft. Sein Totalherzbizid Roundup ist das weltweit am meisten verkaufte Pflanzengift – und Glyphosat ein wichtiger Bestandteil.
Wird diese fatale Entwicklung nicht sofort gestoppt, müssen viele Ackerflächen wohl schon bald aufgegeben und den dort wuchernden Superkräutern vollständig überlassen werden. In den USA breiten sie sich mittlerweile auf 612.000 Hektar aus. 2011 gaben 34 Prozent von 3.000 in den USA befragten Bauern an, dass auf ihren Flächen Glyphosat-resistente Pflanzen wachsen. Ein Jahr darauf war es mit 49 Prozent schon knapp die Hälfte.
Wir baten die Bauern, von ihren Erfahrungen mit Glyphosat-Resistenz auf ihren Flächen zu berichten und wir sehen, dass sich das Problem zunehmend intensiviert“, sagt Stratus Agri-Marketings Vizepräsident Kent Fraser.
Weltweit wuchern genetisch veränderte Pflanzen bereits auf 160 Millionen Hektar – vor allem in den USA, aber auch in Brasilien, Argentinien, Indien, Kanada und China. Und so nehmen auch die resistenten Wildkräuter auf den Äckern zu – in Anzahl und Art. Laut der US-Studie war der „Katzenschweif“ die am häufigsten verbreitete resistente Art, gefolgt von Amarantgewächsen. Für Wissenschaftler ist dies keine Überraschung. Sie haben von Anfang an vor dem Problem gewarnt. Nun muss endlich die Politik handeln und den katastrophalen Anbau der Genpflanzen verbieten.