Berlin: Solidarität mit Kendeng gegen HeidelbergCement
16.06.2016
Heute vor genau zwei Jahren errichteten Bürger und Bürgerinnen im Kendeng-Gebirge auf der indonesischen Insel Java ihr Protestcamp gegen den Bau einer Zementfabrik und den Abbau des Kendeng-Karstgebirges. In Solidarität mit den Protestierenden erinnerten wir in Berlin an die deutsche Verantwortung, denn es ist eine deutsche Firma, die den Karst abbauen will.
Neben Rettet den Regenwald und Watch Indonesia! nahm die indonesische Band Simponi an der Soldaritätsaktion teil. Simponi befindet sich derzeit auf ihrer Europatour „Sisters in Danger“ durch Deutschland, Frankreich und Italien.
Auch vor dem Parlamentsgebäude in Semarang, Mitteljava, gab es zum Jahrestag eine Mahnwache.
In ihren Songs thematisiert Simponi Gewalt gegen Frauen und gegen die Umwelt. Die Band unterstützt den Kampf der BewohnerInnen des Kendeng-Gebirges gegen die ungerechte Zerstörung der Natur und ihrer Existenz schon seit langem.
Wir protestierten gegen die falsch verstandene Entwicklung auf Kosten von Indigenen und Bauern, aber auch für den Schutz Indonesiens und der ganzen Welt vor Umweltkatastrophen, verursacht durch die Zementindustrie, an drei historisch und politisch bedeutenden Orten Berlins: vor dem Bundeskanzleramt, dem Reichstag und dem Brandenburger Tor.
Wir fordern die politisch Verantwortlichen und HeidelbergCement auf, Umwelt- und Sozialstandards einzuhalten, denn ein deutsches Unternehmen darf in keinem Land der Welt in Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen investieren. HeidelbergCement AG hält die Majorität der Aktien von Indocement Tunggal Prakarsa, das in Pati im Kendeng-Karstgebirge auf Java eine neue Zementfabrik bauen will.
Rettet den Regenwald hat gegen den Abbau des Karstes und zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung eine Petition gestartet.
Bei der Aktion trugen wir auch ein Poster des vom Geheimdienst ermordeten Menschenrechtsaktivisten Munir. Seine Witwe organisiert seither jeden Donnerstag vor dem Präsidentenpalast in Jakarta eine Mahnwache der „schwarzen Witwen“ gegen Gewalt, Verschwindenlassen und Unrecht.
An zwei Konzerten am 16. und 17. Juni 2016 in Berlin trug die Band Simponi ihre Rocksongs zum Widerstand gegen HeidelbergCement, zu den schwarzen Witwen, zu sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Kinder, zu Gewalt und Ausbeutung in Papua, zu Umweltzerstörung an Küsten und in Regenwäldern und anderen Problemen Indonesiens vor.
Salam aus Berlin, Donnerstag, 16. Juni 2016
M. Berkah Gamulya - Simponi (Sindikat Musik Penghuni Bumi): +62 81287338314
Marianne Klute - Rettet den Regenwald (Selamatkan Hutan Hujan): +49 176 24526549
Basilisa Dengen - Watch Indonesia: +49 176 35457871