Nach Mord in Sarawak: Aktivisten sind in Gefahr
27.06.2016
In Sarawak wurde der Landrechtsaktivist Bill Kayong auf offener Straße ermordet. „Sein Tod schickt Schockwellen durch das Land“, sagt unser malaysischer Partner Matek Geram. Auch er fühlt sich bedroht.
„Bill Kayong war ein lautstarker Anwalt für soziale Fragen und hat während der letzten Landtagswahlen für die traditionellen Landrechte der Indigenen gekämpft“, schreibt Matek Geram. Matek kannte das Mordopfer persönlich und war am Donnerstag in der Stadt Miri, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
„Bill Kayong wurde am helllichten Tag im Verkehr auf der Kuala Baram Road in Miri ermordet. Durch das Fenster auf der Fahrerseite wurde sein Toyota-4WD mit dem Logo der Partei PKR beschossen, als er an einer Ampel am E-Mart-Supermarkt auf Grün wartete. Er wurde offenbar einmal in den Hals getroffen und um 8:53 Uhr zusammengesackt auf dem Fahrersitz gefunden.“
Matek fühlt sich ebenfalls bedroht
„Ich werde auch von Gangstern bedroht“, schreibt Matek. Er vermutet einen möglichen Zusammenhang mit seinem Widerstand gegen die Palmöl-Firma BLD, ohne einzelne Unternehmen konkret zu beschuldigen.
Für den Kampf gegen BLD war Matek im März nach Deutschland gekommen, um vor dem Werkstor die Firma Stihl zu demonstrieren. Stihl setzt bei seinem Motorsägen-Vertrieb auf die KTS-Gruppe, der auch BLD gehört. Insbesondere nach der Reise habe es Bedrohungen gegeben, sagt Matek: „BLD und die KTS-Gruppe sind unglücklich über mich.“
„Ich verlasse mich auf Gott. Er beschützt mich vor Gefahr. Ich gebe nicht auf solange ich lebe. Auch jetzt nicht mit mehr Fällen, besonders dem der Kommune Bungan Kecil.“ Matek ist sich sicher, mit Landkarten einen Zusammenhang zu BLD herstellen zu können.
„Bill Kayong unterstützte unseren Kampf seit kurzem. Aber ich bin überall in Sarawak. Nur ich und mein Kollege Nicolas können mit unseren Karten während Gerichtsprozessen aussagen.“ Das erhöht die Gefahr.
Pressemeldungen zum Mord an Bill Kayong finden Sie bei der Tageszeitung Borneo Post und bei Mongabay.