Stoppt Palmöl und Staudämme: Orang-Utans sterben sonst aus
28.05.2018
Borneos Orang-Utans sind „critically endangered“. Die Tierart könnte in wenigen Jahren ausgestorben sein. Auch einer erst 2017 entdeckten Art auf Sumatra droht der Untergang. Die Orang-Utans können nur gerettet werden, wenn keine Wälder mehr vernichtet werden.
1973 lebten auf Borneo noch 288.500 Orang-Utans, 2025 werden es allenfalls noch 47.000 sein, schätzt die Weltnaturschutzunion (IUCN). Das ist ein Einbruch um 84 Prozent. Zahlenangaben über den Bestand der Tiere schwanken jedoch erheblich. Da Orang-Utan-Weibchen nur alle sechs bis acht Jahren ein Junges zur Welt bringen, ist der dramatische Rückgang selbst bei konsequentem Schutz nur schwer aufzuhalten.
Neben Jagd ist die Zerstörung und Zerstückelung des Lebensraums der Tiere die wichtigste Ursache. Auf Borneo werden große Regenwaldgebiete für Palmöl-Plantagen vernichtet. Ein großer Teil des Palmöls wird in Europa zu Biodiesel verarbeitet.
Auch die Orang-Utans auf Sumatra sind vom Aussterben bedroht (critically endangered). Besonders akut ist die Gefahr für den Tapanuli-Orang-Utan. Erst 2017 als eigene Art bestimmt, droht den 800 Tieren kurz nach der Entdeckung bereits die Auslöschung. Im Batang-Toru-Wald, wo die Art lebt, will die staatliche chinesische Sinohydro einen Staudamm für ein 510-MW-Kraftwerk bauen.
Laut IUCN ist die Lage der Orang-Utans jedoch nicht hoffnungslos. Studien zeigen, dass die Tiere besser in degradierten Wäldern überleben können als bisher angenommen. Diese Flächen müssen daher ebenso geschützt werden wie unberührte Regenwälder. Außerdem dürfen keine Wälder mehr vernichtet werden.