Diese Giganten müssen wir schützen!
26.07.2016
Staunend blicke ich am Stamm der Urwaldriesen empor. Sie stehen fest auf mächtigen Brettwurzeln, erst viele Meter über dem Boden öffnen die Giganten ihre Kronen. Majestätische Geschöpfe sind sie. Ich bin nach Nigeria gereist, um die indigenen Ekuri zu unterstützen, deren Wald für einen Highway zerstört werden soll. Wir müssen schnell etwas tun, um die Bäume zu retten.
Biologen haben noch kein komplettes Bild davon, warum Urwaldriesen besonders sensibel auf die Zerstörung ihre Umwelt reagieren: Das lokale Klima mag durch Rodungen trockener werden, über gerodeten Flächen mögen sich die Winde ändern, in die hoch aufragenden, frei stehenden Riesen mögen vermehrt Blitze einschlagen. Das alles spielt eine Rolle.
Urwaldriesen sind mehr als andere Arten bedroht, wenn ihr Lebensraum zerstückelt wird. Deshalb kämpfen wir mit den indigenen Ekuri gegen den Highway. Während meiner Reise nach Nigeria habe ich erlebt, mit wie viel Kraft und Mut, aber auch Verzweiflung und Wut sich die Einheimischen für ihren Wald stark machen.
Bei Flickr und Instagram finden Sie Fotos meiner Reise.
Urwaldriesen geben Rätsel auf
Es gibt freilich auch recht offensichtliche Gründe für den Niedergang von Urwaldriesen: Viele wachsen dort zu voller Größe, wo es am fruchtbarsten ist - und folglich Menschen seit altersher für Felder und Weiden Wälder roden. Nichtheimische, eingeschleppte Pflanzen machen den Giganten das Überleben schwer: Dicht wuchernde Unkräuter verhindern, dass Setzlinge heranwachsen. Exotische Gräser können Nahrung für besonders heiße Feuer liefern.
Urwaldriesen sind besonders anfällig für Dürren, die durch den von Menschen verursachten Klimawandel zunehmen. Schließlich müssen sie Wasser bis in die Kronen transportieren. Wie, fragen sich Forscher, konnten die Bäume dann so mächtig werden? Eine Antwort haben die Urwaldriesen noch nicht offenbart.
Klar ist für die australischen Wissenschaftler David Lindenmayer und Bill Laurance: Die Giganten brauchen recht stabile Bedingungen, am besten ohne Eingriffe durch den Menschen.
Deshalb kämpfen wir mit den indigenen Ekuri gegen den Highway. Wir sammeln Unterschriften und Spenden, damit örtliche Umweltschützer die Einwohner von 185 Dörfern informieren, dass ihr Wald und ihre Urwaldriesen in Gefahr sind.