Unterdrückt und überflutet - Indigene in Panama kämpfen um ihre Dörfer
24.08.2016
Die Flutungen im Rahmen des Wasserkraftprojektes Barro Blanco gehen weiter. Seit Samstag, 20.08., bedrohen die steigenden Wassermassen das Leben der Indigenen aus der Gemeinde Ngäbe Quebrada de Caña. Nationale und internationale Umweltschutzgruppen fordern einen sofortigen Stopp des Projektes.
Mehr als 20 Personen mussten am Wochenende aus ihren Häusern fliehen und sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit bringen. Der Verlust ihres Zuhauses ist für die Dorfbewohner einer der traurigen Höhepunkte in ihrem jahrelangen Kampf gegen das Wasserkraftprojekt Barro Blanco, gegen korrupte Bezirksvertreter, gegen das Bauunternehmen und gegen die eigene Regierung.
Doch die internationale Unterstützung gibt den Menschen Mut und Hoffnung. Am Montag protestierten sie gegen die Unterzeichnung eines Abkommens, das die Überflutungen im Nachhinein legitimieren soll. Die betroffenen Familien fühlen sich von ihren Vertretern verraten und werfen ihnen vor, sich von der Regierung instrumentalisieren zu lassen und die stattgefundenen schweren Menschenrechtsverletzungen zu verleugnen.
„Das Abkommen ignoriert die Tatsache, dass den Ngäbe das Wasser wortwörtlich bis zum Hals steht“, sagt Guadalupe Rodriguez von Rettet den Regenwald. In einer internationalen Kampagne ruft die Umweltschutzorganisation dazu auf, das Wasserkraftprojekt zu stoppen. Nach einer ersten Übergabe der Petition an die deutsche DEG-Bank als Projektfinancier, werden die mehr als 110.000 Unterschriften in Kürze dem panamaischen Botschafter in Berlin übergeben.
„Die Regierung spricht von einem Erfolg und ignoriert die Überflutung unserer Häuser“, sagt Weni Bagama aus dem durch die Wassermassen zerstörten Dorf. Es bedarf noch mehr internationaler Solidarität, um die panamaische Regierung zu direkten Gesprächen mit den betroffenen Ngäbe zu bewegen und die Überflutungen zu beenden.