Palmölfirma Plantaciones de Pucallpa meldet Verkauf ihres Palmölgeschäfts
09.11.2016
6.464 Hektar Regenwald soll die Firma Plantaciones de Pucallpa am Amazonas in Peru für Palmölplantagen abgeholzt haben – auf dem angestammten Land der indigenen Bewohner von Santa Clara de Uchunya. Sie haben dagegen beim Palmöl-Verein RSPO Beschwerde eingelegt. Jetzt verkündete die Firma den Verkauf ihres Palmölgeschäfts.
Mit einem kurzen Schreiben an den Palmölverein Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) mit Sitz in Malaysia weist die peruanische Firma Plantaciones de Pucallpa SAC darauf hin, dass das Unternehmen nicht mehr im Palmölgeschäft tätig sei. Plantaciones de Pucallpa SAC hätte alle Grundstücke, Plantagen, Maschinen und damit verbundenen Aktivitäten veräußert, heißt es in dem Brief. Auch die unter drei E-Mail-Adressen bisher erreichbaren Mitarbeiter seien nicht mehr für die Firma tätig. Plantaciones de Pucallpa SAC kündigt mit der Mitteilung zudem mit sofortiger Wirkung seine Mitgliedschaft in dem Labelverein der Palmöllobby.
An wen das Palmölgeschäft in Ucayali verkauft wurde, ist bisher nicht bekannt. Es ist damit möglich, dass der Bereich an ein anderes Unternehmen der Melka-Gruppe veräußert wurde, aber auch an peruanische, ausländische Investoren oder einen internationalen Ölpalmkonzern. Ende 2014 hatte Firmenchef Dennis Melka die von ihm in Malaysia gegründete und jahrelang geführte Firma Asian Plantations Ltd. an den malaysischen Felda-Konzern verkauft, einen der größten Palmölproduzenten weltweit.
Die Einwohner des Dorfes Santa Clara de Uchunya hatten im November 2015 eine Beschwerde bei dem Palmöl-Verein RSPO gegen Plantaciones de Pucallpa SAC eingereicht. Die Indigenen beklagen, dass ihr angestammter Regenwald von der Firma in Beschlag genommen und abgeholzt wurde. Auf 6.464 Hektar Land sprießen demnach nun statt tropischer Artenvielfalt Ölpalmen.
Mit dem Verkauf des Palmölgeschäfts durch die Firma steht die Beschwerde bei RSPO wohl vor dem Aus. RSPO hat in den vergangenen 11 Monaten keine einzige Maßnahme gegen die Firma verhängt. Das RSPO-Label hat sich damit wieder einmal als völlig wirkungslos erwiesen. RSPO ist nach Ansicht von Rettet den Regenwald lediglich ein Etikettenschwindel der Palmölindustrie und ihrer Kunden.