Die Lüge vom umweltfreundlichen Brennholz
16.12.2016
In Deutschlands Öfen werden Osteuropas Wälder verbrannt. Kaminholz und Pellets stammen häufig aus dem Ausland, wobei die genaue Herkunft verschleiert wird. Davon und vom Märchen, wonach Heizen mit Holz klimaneutral ist, berichtet die ARD-Reportage „Die Holzlüge“.
„Die Nachfrage nach Holz boomt. Es gibt in Deutschland immer mehr Öfen, die mit Brennholz oder mit Pellets befeuert werden. 15 Millionen sind es bereits bundesweit, und jedes Jahr kommen hunderttausende neuer Kamine und Öfen hinzu“, schreibt die ARD in ihrer Programmankündigung.
Weiter heißt es: „Schon längst bestücken sich die Händler mit Ware aus Osteuropa - trotz der Transportkosten ein offenbar gewinnbringendes Geschäft. Doch wie kann auch bei Importware sichergestellt werden, dass es sich um Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft handelt, die gewonnenen Stämme aus legalem Einschlag stammen?“
Für die Dokumentation haben Anika Giese und Torben Schmidt die Spur des Brennholzes bis nach Osteuropa verfolgt und zeigen die Folgen des Holzbooms und mangelnder Kontrollen. „Auch das Märchen vom CO2-neutralen Holzpellet bekommt Risse. Massiv beworben und finanziell gefördert, scheint es zu schön, um wahr zu sein. Pellet-Werke werben mit Produkten `aus heimischen Wäldern´ - bei näherem Hinsehen zeigt sich: Heimisch ist lediglich das Sägewerk, aus dem sie die Späne beziehen, nicht aber das Ursprungsland der Hölzer.“
Sendetermin ist heute, 16.12. um 20:15 auf 3sat.