Straßen sind eine Gefahr für die Wälder

Ein Bulldozer schlägt eine Schneise in den Regenwald des Cross River State, Nigeria

14.06.2017

Der Bau von neuen Straßen führt häufig dazu, dass Wälder gerodet werden. Weltweit kämpfen Umweltschützer deshalb gegen solche Projekte – und haben Erfolge zu verzeichnen. So wurde in Sabah eine Brücke verhindert, in Nigeria steht eine Autobahn vor dem Aus.

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass der größte Teil der Waldvernichtung in einem wenige Kilometer breiten Streifen entlang von Straßen geschieht. Mit dem Bau neuer Straßen werde „Pandoras Büchse“ geöffnet, sagt der australische Professor William Laurance. Straßen können zwar zunächst der örtlichen Bevölkerung nützen, bahnen zugleich Holzfällern, Kleinbauern, Viehhaltern, Goldsuchern, Wilderern und illegalen Siedlern den Weg. Sie locken Landspekulanten, Agrarkonzerne und Bergbaufirmen an. Sie zerschneiden den Lebensraum von Tieren, die in großer Zahl überfahren werden.

Das Straßennetz der Welt wächst in erschreckendem Maße: Bis zum Jahr 2050 werden Schätzungen zufolge 50 Millionen Kilometer neuer Straßen gebaut, schreibt William Laurance. Genug, um die Erde 600 Mal zu umrunden. In Indonesien ist beispielsweise das Leuser-Ökosystem in ständiger Gefahr. Immer wieder bringen örtliche Politiker den Bau von Straßen quer durch das sensible Waldgebiet ins Spiel. In Amazonien wird das Wegenetz aus Asphaltkisten immer dichter.

Dieses Video stellt die Bedrohung eindrucksvoll dar.

Umweltschützer kämpfen daher vielerorts gegen Straßenbauprojekte. Zuweilen mit Erfolg.

So wurde im malaysischen Bundesstaat Sabah der Bau einer Brücke verhindert, der zur Vernichtung des Lebensraumes von 700 Elefanten geführt hätte. Der Druck internationaler Umweltschutzorganisationen hat nach Angaben eines Lokalpolitikers die Regierung zum Stopp des Vorhabens veranlasst. Rettet den Regenwald hatte 237.000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.

In Nigeria steht der Bau einer Autobahn durch den Cross River Nationalpark womöglich vor dem Aus. Die indigenen Ekuri, die Bewohner von zig Dörfern und mehrere Umweltschutzorganisationen kämpfen seit Bekanntwerden des Projekts dagegen an. Bulldozer wurden gestoppt, die Zentralregierung in der Hauptstadt Abuja akzeptierte die Umweltverträglichkeitsprüfung zum wiederholten Male nicht, der Gouverneur musste die Beschlagnahmung eines 20 Kilometer breiten Streifens Wald zurücknehmen. Rettet den Regenwald konnte den Kampf mit bislang 270.000 Unterschriften unterstützen. Wir sammeln weiter Spenden für die Aktivisten vor Ort.

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