Unsere Partner haben auf Palawan zwei Plantagen-Firmen gestoppt!
24.07.2017
Seit Jahren verhindern unsere Partner von der Koalition gegen Landraub, dass sich weitere Industrieplantagen auf den Philippinen ungestört ausbreiten. Auf der Insel Palawan konnten sie erneut zwei Firmen stoppen. Und nicht nur das: Die Regierung in Manila hat auf unsere gemeinsame Petition für ein Palmöl-Moratorium reagiert und ein Team nach Palawan entsandt
„Mit vereinten Kräften ist es uns gelungen, die Palmölfirma San Andres zur Aufgabe zu zwingen“, berichten unsere Partner von der Koalition gegen Landraub CALG. Der Erfolg kommt in letzter Minute. Im Bezirk Rizal, im Süden von Palawan, hatte San Andres für die geplante Plantage bereits Fakten geschaffen: Für den ersten Abschnitt einer Straße waren mindestens zehn Hektar Primär- und Sekundärwald zerstört, mehr als 100 Urwaldriesen gefällt. Kurz vor dem bewaldeten Kalksteingebirge von Tres Marias, einem der heiligsten Orte der indigenen Pala'wan in der Gemeinde Kadulan, wurden die Rodungen nun gestoppt.
„Wir haben den Behörden eine offizielle Beschwerde der betroffenen Gemeinden überreicht – schließlich hat die Behörde für Umwelt und Naturressourcen dafür gesorgt, dass die Firma die Abholzungen einstellt“, so CALG.
Auch gegen die Firmengruppe Lionheart GPPAC Farmers Corporation hat CALG zusammen mit der indigenen Bevölkerung Beschwerde gegen geplante und bereits gepflanzte Kokospalmen-Plantagen auf ihrem angestammten Land eingelegt, von dem 60 Familien leben. 2.400 Hektar sind in der Region laut Business Inquirer geplant, möglicherweise sollen sie auf 4.600 Hektar erweitert werden. 100.000 Hybrid-Kokospalmen hat die Firma bereits gepflanzt.
„Die Firma hat zwar den Segen der Provinzregierung von Palawan“, so CALG, „aber nicht die Einwilligung der indigenen Bevölkerung, die außerdem nicht, wie vorgeschrieben, informiert und angehört worden ist.“ CALG hat erreicht, dass die Nationale Kommission der Indigenen Bevölkerung das bereis erteilte Zertifikat, dass die Bevölkerung ihr Einverständnis gegeben habe, zurückgezogen und die Firma aufgefordert hat, die Arbeiten zu beenden. Allerdings wurden sie inzwischen wieder aufgenommen – und die CALG-Aktivisten kämpfen weiter.
Neben der Lösung lokaler Konflikte zwischen Bevölkerung und Konzernen verfolgen unsere philippinischen Partner unbeirrt ein größeres Ziel: ein landesweites Moratorium für die Ausbreitung der Palmölplantagen. Diesem Ziel sind sie nun ein großes Stück näher gekommen: Die Nationalregierung hat auf unsere gemeinsame Petition für ein solches Moratorium reagiert und Beamte der Behörde für Umwelt und Naturressourcen aus der Hauptstadt Manila nach Palawan geschickt. An dem Meeting nahmen Vertreter von CALG, der Provinzregierung und betroffenen indigenen Gemeinden teil. „Das Treffen war sehr erfolgreich“, so CALG, denn „einige Regierungsvertreter befürworteten unser Moratorium und beschwerten sich bei der Nationalregierung über die Ausbreitung der Plantagen.“
Die CALG-Aktivisten werden sich nun mit den Bezirksregierungen zusammensetzen mit dem Ziel, dass jede einzelne ein Moratorium beschließt – so wie es bereits vor zwei Jahren in der Gemeinde Quezon geschah. Es wird bis heute beachtet.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir unsere Partner und die Bevölkerung weiterhin unterstützen:
*Mit unserer Petition gegen die Ausbreitung der Plantagen, die bereits mehr als 140.000 Menschen unterschrieben haben.
*Mit Spendengeldern für die Arbeit in den Gemeinden.