Letzte Runde für das Totalherbizid Roundup von Monsanto?
12.09.2017
Die Bürger lehnen Glyphosat ab. Auch die Regierungen wichtiger EU-Länder sind gegen das umweltschädliche und vermutlich krebserregende Totalherbizid. In diesem Herbst entscheidet die EU über ein Verbot von Glyphosat – oder die erneute Zulassung für zehn Jahre. Nun muss die EU endlich das Gift verbieten!
Das Tauziehen um Glyphosat, besser bekannt unter dem Markennamen Roundup von Monsanto, geht in die wohl letzte Runde. Zwischen dem 4. und 6. Oktober 2017 berät der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel der EU-Kommission über die Ablehnung oder Zulassung des Breitbandherbizids in der EU.
Glyphosat beschert der Chemieindustrie Milliardeneinnahmen. Es ist das weltweit am meisten verkaufte Spritzmittel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als vermutlich krebserregend eingestuft. Mitte vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission mit einem Machtwort dem Pflanzengift zu einer Galgenfrist verholfen. Die EU-Funktionäre in Brüssel genehmigten das Spritzmittel für weitere 18 Monate. Diese Frist läuft am 15. Dezember 2017 aus.
An der Petition von Rettet den Regenwald gegen Glyphosat haben mehr als 190.000 Menschen teilgenommen. Umweltorganisationen haben im Rahmen einer Europäischen Bürgerinitiative (EBI) über 1,3 Millionen Unterschriften gegen Glyphosat gesammelt.
Für die Ablehnung von glyphosathaltigen Herbiziden müssen lediglich 12 der 28 Mitgliedsländer dagegen stimmen, und diese müssten mindestens 35 Prozent der Einwohner der EU vertreten.
Schon vergangenes Jahr zeigten Frankreich, die Niederlande und Schweden einer geplanten erneuten Zulassung des Totalherbizids für zehn Jahre die rote Karte. Deutschland enthielt sich damals der Stimme, weil Umweltministerin Hendricks gegen Glyphosat ist, Landwirtschaftsminister Schmidt hingegen dafür.
Falls sich keine klare Mehrheit für oder gegen Glyphosat findet, blieben nur noch wenige Tage für weitere Verhandlungen. Der letzte mögliche Abstimmungstermin wäre der 6. November 2017, danach würde zum Ende des Jahres die Genehmigung für den Einsatz des Totalherbizids in der EU auslaufen, berichtet der EU-Observer.