Krebs durch Palmöl – Wann handeln die Behörden?
28.09.2017
Die Umweltorganisation Greenpeace hat acht verschiedene Markenprodukte, die Palmöl enthalten, im Labor auf gesundheitsgefährdende Fettsäureester untersuchen lassen. Bei drei Produkten - Erdbeer-Schokolade von Milka, Margarine von Alsan und Rama (Unilever) wurden alarmierend hohe Schadstoffkonzentrationen festgestellt.
Die in den Markenprodukten nachgewiesenen Schadstoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als möglicherweise bzw. wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Vor allem bei Kindern wird die von der EFSA festgelegte tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für 3-MCPD von 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht bei den genannten Produkten rasch überschritten.
Im Fall der getesteten Erdbeer-Schokolade von Milka hat ein Kind diese bereits nach elf Gramm, also nach weniger als zwei Stück Schokolade erreicht. Bei den beiden Margarinen, von Alsan und Rama, genügen 13 beziehungsweise 17 Gramm, also zwei dünn bestrichene Brothälften, so Greenpeace.
Glycidyl gilt zudem als erbgutverändernd, weshalb der Schadstoff auf keinen Fall in Lebensmitteln vorkommen sollte. Die Behörden haben daher für Glycidyl keine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge festgelegt.
Besonders gravierend sind beide Schadstoffwerte bei der untersuchten Milka-Erdbeer-Schokolade (0,993 bzw. 0,377 mg/kg) und bei den getesteten Margarinen von Alsan (0,81 bzw. 0,689 mg/kg) und Rama Original in Würfelform (0,619 bzw. 0,22 mg/kg). Da Kinder und Erwachsene an einem Tag leicht eine Vielzahl an palmölhaltigen Produkten verzehren, summieren sich in der Praxis die Schadstoffe und können viel höhere Werte erreichen.
Die gesundheitsgefährdenden Stoffe entstehen insbesondere bei der Raffination von Palmöl. Schon seit Jahren warnen die zuständigen Behörden wie die EFSA und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor den Schadstoffen, doch es passiert offensichtlich nichts.
Quelle:
Greenpeace schlägt Alarm: Gesundheitsgefahr durch Palmöl – 27. Sept. 2017