120 Organisationen fordern Ende des Biomasse-Wahns
24.10.2018
120 Umweltorganisationen aus aller Welt kritisieren in einem Positionspapier den "Biomasse-Wahn". Die Verbrennung von Holz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung schädigt das Klima, die Wälder, die Biodiversität und die Menschen und verhindert den Übergang zu sauberen Energien.
Bäume zur Energiegewinnung zu verbrennen, ist nicht kohlenstoffneutral. Dabei werden sofort große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt, während es Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauert, bis Wälder nachwachsen und den Kohlenstoff wieder binden, schreiben die 120 Umweltorganisationen aus aller Welt – darunter Rettet den Regenwald e.V. - in dem heute veröffentlichten Positionspapier „Der Biomasse-Wahn“.
Holzeinschlag zur Gewinnung von Biomasse ist das Gegenteil von Klimaschutz. Das führt zur Ausweitung und Intensivierung der Abholzung. Dadurch werden Waldökosysteme degradiert, die biologische Vielfalt und die Böden geschädigt und die Fähigkeit der Wälder beeinträchtigt, Leistungen wie Trinkwasser, Hochwasserschutz und saubere Luft zu erbringen. Besonders schädlich ist die Umwandlung von Wäldern und anderen Ökosystemen in industrielle Monokulturen für die Produktion von Biomasse.
Die steigende Nachfrage nach Biomasse droht Landkonflikte zu verschärfen. Denn Monokulturen mit Energiepflanzen benötigen riesige Landflächen, die auf Kosten natürlicher Ökosysteme oder landwirtschaftlichen Flächen für die Nahrungsmittelproduktion angelegt werden. Zudem verschmutzt die Biomasseverbrennung die Luft und erhöht die Zahl von Atemwegs- und anderen Krankheiten. Mit dem Einsatz von Biomasse zusammen mit Kohle verlängert die Industrie die Lebensdauer von Kohlekraftwerken.
Die 120 Organisationen fordern Regierungen, Finanzdienstleister, Unternehmen und die Zivilgesellschaft auf, nicht zum Ausbau einer auf Waldbiomasse basierenden Energiewirtschaft beizutragen und ihre Nutzung auslaufen zu lassen. Subventionen für eine Energiegewinnung aus Holz müssen abgeschafft werden.
Der Schutz und die Wiederherstellung der Wälder der Erde ist eine Lösung für den Klimawandel - nicht deren Verbrennung.